„Ganz Afrika könnte zusammenbrechen“, betonte der Weltbank-Chef Jim Yong Kim. „Wir tun nicht genug“, sagte der US-Präsident Barack Obama. Vor sechs Monaten erst meldete die Weltgesundheitorganisation WHO den erneuten und fürchterlichen Ausbruch der tödlichen Krankheit.
Kurze Zeit schien Ebola eingedämmt zu sein, doch nun gerät es immer mehr außer Kontrolle. Ein Grund ist, dass die Menschen in den teilweise sehr abgelegenen Regionen sich der Gefahr nicht bewusst sind und den häufig in beängstiegenden Schutzanzüge gehüllten Ärzten nicht vertrauen. „Das Problem ist ja, dass weiterhin Kranke versteckt werden und Misstrauen gegenüber den Gegenmaßnahmen herrscht“, sagt Fabian Leendertz vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin. „Wir haben keine Erfahrung mit solchen Ausbrüchen in Westafrika, die Situation ist einfach anders, wir müssen erst einmal die Menschen verstehen und entschlüsseln, wie wir sie überzeugt bekommen, dass die richtigen und guten Gegenmaßnahmen von Organisationen vor Ort ihr Leben retten werden.“
Seitdem gab es immer mehr Tote und Infizierte. Ellen Johnson-Sirleaf, die Präsidentin von Liberia, dem am härtesten von Ebola betroffenen Land mit über 1.500 Toten, warnte: „Im schlimmsten Fall könnten 100.000 Menschen an der Krankheit sterben.“ Doch manche schätzen die Anzahl der Infizierten bis Anfang kommendes Jahr auf 550.000 bis 1,4 Millionen.
Eine Verbreitung des gefährlichen Ebola-Virus auf die anderen Kontinente ist nicht unmöglich. Vereinzelt sind bereits Fälle vorgefallen, zum Beispel in den USA oder in Spanien. Durch die Tatsache, dass die Menschen heute mehr reisen, kann sich Ebola teoretisch noch schneller ausbreiten. Experten haben eine Liste erstellt mit 30 Ländern, in denen das Virus schneller ausbrechen kann oder fast gar nicht. Angeführt wird die Liste von Ghana mit fast 50 Prozent den USA und Frankreich. Deutschland bildet die Mitte während ein Ausbruch in Schweden und Dänemark fast unmöglich erscheint.
Dennoch lassen die Ergebnisse aus den Tierversuchen Forscher für kurze Zeit aufhorchen. Das Medikament „ZMapp“, entwickelt in amerikanischen und kanadischen Laboren, bekämpft erfolgreich Ebola-Viren. Auch die japanischen Forscher haben ein Medikament namens „Favipiravir“ entwickelt, welches eigentlich zur Behandlung der Vogelgrippe war. Es hemmt Grippe-Viren daran, sich zu vermehren. Dennoch ist noch keine Lösung in Sichtweite. ZMapp ist zu teuer und Favipiravir noch nicht genug getestet.
Lisa Kalverkämper, 8c, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium Viersen