Debatte um Sterbehilfe in Deutschland – Der Unterschied zwischen Sterbehilfe und Suizid

Passive Sterbehilfe ist in Deutschland gesetzlich nicht verboten. Ein Arzt kann einem Patienten einen Becher oder eine Spritze mit Gift zur Verfügung stellen, ohne etwas gesetzlich Verbotenes zu tun. Wer das tut, riskiert allerdings seine Zulassung als Arzt.

Doch wenn der Patient die lebensbeendende Maßnahme selber durchführen muss, wo ist dann der Unterschied zum Suizid? Und wenn der Arzt diese Aufgaben übernimmt und dies mit Vorsatz tut, wo ist dann der Unterschied zum Mord? Diese Fragen stellen sich aktuell sicherlich viele Menschen und Politiker.
Der Unterschied zum Suizid ist sicherlich nicht einfach zu definieren. Ich denke, es hat lediglich etwas mit der Art zu tun, wie man es tut. Es gibt tausende Arten, sich zu töten. Doch bei allen „gängigen“ Mitteln muss die Person leiden. Bei der Sterbehilfe im Krankenhaus muss der Patient keineswegs leiden. Wenn der Arzt die Dosis des Mittels genau berechnet, sollte es für den Patienten ein durchaus angenehmer Tod sein. Meiner Meinung nach sollte aber kein Patient sich selber töten müssen. Er sollte es dürfen, aber wenn er dies nicht möchte, was ich persönlich durchaus verstehen kann, dann muss diese Aufgabe auch ein Arzt übernehmen dürfen. Hier kann ich die Einwände der Ärzte verstehen, dass diese das vielleicht auch nicht machen möchten. Aber höchstwahrscheinlich würden sich Ärzte bereit erklären, so etwas zu machen. Der Unterschied zum Mord lässt sich im Gegensatz zu dem zum Suizid sehr klar definieren. Es bräuchte lediglich das passende Gesetz und wenn der Patient eine Einverständniserklärung abgibt, kann man dem Arzt nichts vorwerfen.
Sicherlich ist es auch für die Familien und Freunde nicht leicht, dabei zu sein, wenn eine Person, die man sehr gerne hat, entscheidet zu sterben. Aber denken sie persönlich einmal nach, was ihnen lieber ist. Bei Sterbehilfe stirbt die Person ohne Schmerzen zu haben oder zu leiden. Wenn er vielleicht noch zwei oder drei Monate weiterlebt und am Ende qualvoll stirbt, hat keiner wirklich was davon. Die einzige Hürde, die genommen werden muss, ist sich selbst klar zu machen, dass es das Beste für alle Beteiligten ist. Denn jeder Mensch sollte frei entscheiden können, wann er stirbt.

Felix Curvers, 8c, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium Viersen