Sam trainiert Kinder in seinem eigenen Boxstudio – ein Interview – Er boxt sich durchs Leben

SLZ-Reporterin Paulina Cremer hat den Boxer Sam interviewt, der ein Boxstudio führt.

Paulina: Sam, wie alt warst du, als du nach Deutschland gezogen bist?
Sam: Damals war ich 13 Jahre alt.

Was war der Grund, warum du hierher gekommen bist?
Mein Vater war schon vor uns nach Deutschland gezogen. Das war so in den 70er Jahren. Er studierte hier und schließlich kamen wir nach.

Aus welchem Land stammst du ursprünglich?
Ich komme aus Ghana.

Hast du dich sehr fremd in Deutschland gefühlt? Die Anfangszeit war ja sicherlich schwer.
Ja, anfangs habe ich mich sehr fremd gefühlt. Aber durch die Schule und die anderen Kinder habe ich mich schnell integriert. Alles war neu und ungewohnt. Ich musste mich erst mal an die neue Sprache und Kultur gewöhnen.

Hast du manchmal Sehnsucht nach deiner Heimat?
Ja, natürlich.

Wie alt warst du, als du angefangen hast zu boxen?
Ich war 18, als ich angefangen habe. Davor habe ich Fußball gespielt.

Was war der Grund, warum du angefangen hast zu boxen?
Ein Freund von mir hat geboxt. Ich habe eine Probestunde gemacht und da es mir so viel Spaß gemacht hat, bin ich dabei geblieben.

Hat dir das Boxen geholfen in Deutschland klarzukommen?
Ja, viel. Ich habe geschafft, mich selbst zu beherrschen und mit anderen Menschen umzugehen. Durch das Boxen habe ich gelernt Konflikte mit Gesprächen zu lösen und nicht jedes Mal die Fäuste einzusetzen.

War es schon immer dein Traum, ein Boxstudio zu eröffnen?
Nachdem ich angefangen hatte zu boxen, habe ich mir in den Kopf gesetzt, irgendwann ein Studio zu eröffnen.

Ich selbst boxe ja auch bei dir. Warum hast du angefangen Kinder zu trainieren?
Ich weiß selber, was es heißt, als Kind sich nicht unter Kontrolle zu haben. Deshalb möchte ich Kindern die Chance geben, ihre Aggressionen abzubauen und ihnen mehr Selbstbewusstsein zu verleihen.

Paulina Cremer, 8e, Michael-Ende-Gymnasium Tänisvorst