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Lehrer*innenmangel im Schulleben: Wie beeinträchtigt es die Schülerschaft und das Schulpersonal?

Ella Weiler, Franz-Haniel-Gymnasium, Klasse 8e

Egal ob Grundschulen oder Gymnasien: Während die Schüler*innenzahl ansteigt, sinkt die Anzahl der Lehrkräfte.

In vielen Schulen steht Stress auf der Tagesordnung. Lehrer*innenmangel betrifft jedes Bundesland und trotzdem ändert sich nichts. Das Problem findet man meist in Grundschulen. Es fehlen so viele Lehrkräfte, dass selbst das pädagogische Personal, das sich eigentlich auf die individuelle Förderung einzelner Schüler*innen fokussieren sollte, ihrem eigentlichen Job nur eingeschränkt nachgehen können, um weitere nicht betreute Klassen zu übernehmen. „Durch den Lehrer*innenmangel und hohen Krankenständen kann häufig der normale Schulalltag nur durch den Einsatz pädagogischer Mitarbeiter*innen (Fachkräfte für die Schuleingangsphase) aufrechterhalten werden“.

Aber auch an Gymnasien gehen immer mehr Lehrkräfte in den Ruhestand, doch niemand rückt nach. Sie müssen teilweise zwei Klassen gleichzeitig betreuen und sind so einem enormen Stress ausgesetzt. Laut der Bildungsministerkonferenz am 11.2.2025 fehlen bis 2035 circa 49.000 Lehrer*innen. Die Unattraktivität des Jobs trägt dazu bei. Nicht nur, dass eine Insiderin selber davon abrät, Lehrer*in zu werden, auch die schwierigen Bedingungen für Lehramtsstudent*innen und Quereinsteiger, also Leute, die in eine fremde Branche wechseln, ohne die dementsprechende Ausbildung zu haben, wirken sich negativ darauf aus. Zum Beispiel der hohe Leistungsdruck durch die Bologna-Reform: Diese vereinheitlicht das Hochschulsystem in ganz Europa. So gibt es auch in anderen Ländern, wie zum Beispiel in Österreich, einen Lehrer*innenmangel, dort fehlten laut dem Bildungsministerium im Schuljahr 2021/2022 rund 2.000 Lehrer*innen.

Auch die schlechten Arbeitsbedingungen fügen sich in einem Kreislauf zusammen. Tagtäglich leiden auch Schüler*innen darunter. Aus meinen Erfahrungen findet gerade vor den Ferien besonders viel Entfall oder Vertretungsunterricht statt. Dieser kann selbst verständlich nicht so lehrreich wie der sonst gegebene Unterricht stattfinden. Meist findet man Lehrer*innenmangel in sogenannten MINT Fächern. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Diese bezeichnet man als Problemfächer wo, besonders viele Lehrer*innen fehlen. Sodass manche Klassen auf bestimmte Unterrichtsfächer  und auf die dementsprechende Bildung verzichten müssen, weil zu viele Lehrer*innen fehlen. Dadurch, dass es immer weniger Lehrer*innen gibt, werden die Klassen minimiert und die Schüler*innenanzahl in den einzelnen Klassen steigt. Das führt für Schüler*innen sowie Lehrer*innen zu einem hohen Stresspegel. Um unsere Bildung sicherzustellen, benötigen Schulen ausreichendes qualifiziertes Personal, denn der Lehrer*innenmangel wird auch in den nächsten Jahren zunehmen, sofern keine effektiven Maßnahmen ergriffen werden. Um eine effektive Lösung zu finden müssen Bildungseinrichtungen und Regierung zusammenarbeiten.