Eine Jeans für rund 50 Euro hat eine Reise hinter sich – Wo kommt die Jeans her, die wir tragen ?

Eine ganz normale Jeans „fliegt“ circa 64 000 Kilometer um die Welt, da in verschiedenen Ländern verschiedene Dinge an der Jeans gemacht werden. Das Erste, was an der Jeans gemacht wird, ist, dass die Baumwolle in Südasien (Indien) geerntet wird. In der Türkei wird das Garn gesponnen. Nachdem in China die Jeans gefärbt wurde, wird in Polen der Stoff gewebt. Die Jeans hat jetzt schon einen Weg von 27 000 Kilometern zurückgelegt.

In Frankreich wird die Waschanleitung produziert, und auf den Philippinen werden die Stoffe zusammengenäht. Bis jetzt sind es 42 300 Kilometer. Das Waschen der Jeans (Stonewashing) wird in Griechenland gemacht, in Deutschland wird sie getragen, und das Sammeln der Jeans (Altkleider) wird unter anderem in den Niederlanden koordiniert. In Ghana tauchen die Jeans dann wieder auf den Märkten auf. Insgesamt geht die Jeans circa 64 000 Kilometer um die Erde, und sie kostet trotzdem im Durchschnitt um die 50 Euro.

Nicht nur die Jeans, auch viele andere Produkte legen einen langen Weg zurück, bis endlich alles beim Verbraucher ankommt. Viele Firmen aus Deutschland, darunter auch bekannte Markenhersteller, produzieren in anderen Ländern, um Kosten zu sparen. Es sind meistens Kinder, die für die Marken arbeiten. In anderen Ländern ist es etwas ganz Alltägliches, wenn Kinder arbeiten. Sie müssen die Eltern unterstützen. Selten machen sie es für sich selber. Wie die kleine Priya (9 Jahre). Sie arbeitet jeden Tag neu bis 12 Stunden auf indischen Baumwollfeldern. Als Lohn erhält sie 42 Cent pro Tag, sie kann eigentlich ziemlich zufrieden sein, da manche Arbeiter/Kinder nichts bekommen.

Weltweit arbeiten über 211 Millionen Kinder als Teppichknüpfer, nähen Fußbälle zusammen, pflücken Orangen, schuften im Steinbruch, schälen Krabben und helfen bei Ernten. Viele Kinder in Indonesien, China oder Indien stellen für wenig Geld Spielzeuge her. Kinder, die sich selber Spielzeuge kaufen wollen, müssen zwei Jahre arbeiten.

Seit 2002/2003 ist der 12. Juni ein internationaler Tag gegen Kinderarbeit. Er wurde von der Arbeitsorganisation „International Labour Organization“ (ILO) eingeführt, um weltweit ein kritisches Bewusstsein für Kinderarbeit zu schaffen. Seitdem wird auf Kinderarbeit und Kinderhandel verstärkt hingewiesen.

Quellen: www.e-globalisierung.de; www.helles-koepfchen.de; www.kleiner-kalender.de

Marie Underberg, Anna Lea Flade, Schermbeck, Gesamtschule Schermbeck