Therapeutisches Reiten – Das Pferd, der Helfer

Für Kinder und Erwachsene mit körperlichen, seelischen und sozialen Entwicklungsstörungen oder mit Behinderungen ist das therapeutische Reiten eine gute Heiltherapie. Es steht dabei nicht die reiterliche Fähigkeit im Mittelpunkt, sondern die Entwicklungsförderung und das Ziel hierbei ist die persönliche und soziale Entwicklung.

Es gibt verschiedene Arten des therapeutischen Reitens, unter anderem das heilpädagogische Reiten. Die Beziehung zum Pferd spielt eine tragende Rolle. Die Umsetzung erfolgt durch direkten Kontakt und Umgang mit dem Pferd, das Pflegen des Pferds, Übungen am und auf dem geführten Pferd und auch die Arbeit im Stall, mit einem Menschen oder in einer Gruppe.

Eine weitere Möglichkeit ist das heilpädagogische Voltigieren. Es werden gymnastische Übungen und Geschicklichkeitsspiele auf einem an der Longe geführten Pferd ausgeführt.

Die Hippotherapie ist auch eine Art des therapeutischen Reitens. Hier werden die Pferde zur Physio- und Ergotherapie eingesetzt. Dabei sitzt der Patient in der Gangart Schritt auf dem Pferderücken. Diese Therapie sollte jedoch nicht bei Entzündungen der Wirbelsäule, bei Gefahr von Thrombosen oder Embolien oder bei Bluterkrankungen angewendet werden.

Therapeutisches Reiten fördert den Patienten körperlich, emotional, geistig und sozial. Der Bewegungsryhthmus des Pferdes hat eine lockernde, ausgleichende und angstlösende Wirkung, gleichzeitig spricht er die Wahrnehmung des Reiters an. Außerdem werden Bewegungsimpulse des Pferdes auf Becken und Wirbelsäule des Menschen übertragen. So können zum Beispiel halbseitig gelähmte Menschen ein Gefühl für ihre Körpermitte entwickeln. Zugleich wird die Muskelspannung positiv beeinflusst, und schlaffe Muskeln spannen sich an. Dadurch wird die gesamte Haltung vor allem des Oberkörpers gefördert und das Balancegefühl verbessert.

Jedoch werden die Kosten für diese Therapien in Deutschland von den Krankenkassen nicht übernommen, da ein therapeutisches Nutzen nicht nachgewiesen sei. Daher sind die Kosten oft privat zu zahlen.

Ines Otermann, Rees, Gymnasium Aspel