Schüler sind dagegen – Kopfnoten: Sind sie wirklich sinnvoll ?

Auf dem letzten Halbjahreszeugnissen erschienen in ganz NRW wieder Kopfnoten. Die Schüler und Schülerinnen wurden im Arbeits- und Sozialverhalten bewertet.

Die Beurteilung des Arbeits- und Sozialverhaltens wird in je drei verschiedene Kompetenzbereiche aufgeteilt, in denen die Schüler mit den Noten „sehr gut“, „gut“, „befriedigend“ und „unbefriedigend“ bewertet werden können.

Aber sind Kopfnoten wirklich sinnvoll? Durch die Beurteilung des Arbeits- und Sozialveraltens sollen die Schüler dazu hingeführt werden, verstärkt auf ihr Verhalten im Unterricht und anderen Mitschülern gegenüber zu achten.

Wurde dieses Ziel erreicht? Bei einer Umfrage bei Schülern des Gymnasiums Aspel der Stadt Rees ergab sich, dass die meisten Befragten Kopfnoten nicht sinnvoll finden. Es wird bemängelt, dass die Lehrer kaum einen Eindruck vom Verhalten der Schüler haben, da der wahre Charakter in den Unterrichtspausen und in der Freizeit deutlich wird. Viele Schüler verstellen sich im Unterricht und bei Gesprächen mit dem Lehrer, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Selbstständiges Arbeiten ist vor allem bei den Hausaufgaben und beim Lernen für Klassenarbeiten gefragt. Auch hier fehlt den Lehrern der Überblick, ob ein Schüler z. B. eine Ausarbeitung selbstständig angefertigt hat. So kommen ungerechtfertigte Noten zustande, die falsche Auskünfte geben.

Alle Schüler waren davon überzeugt, dass nicht jeder Schüler gerecht bewertet wird, was Nachteile bei einer späteren Jobsuche nach sich ziehen kann. Für eine sinnvollere Bewertung wurde eine schriftliche Ausarbeitung der Lehrer für jeden einzelnen Schüler zum Arbeits- und Sozialveralten vorgeschlagen. Darin müssen Lehrer ihren Eindruck, den sie im Laufe des Schuljahres erhalten haben, wiedergeben und vor allem begründen.

Aber ob diese Beurteilungsart für mehr Gerechtigkeit und Klarheit in der Bewertung des Arbeits- und Sozialverhaltens sorgen würde, ist auch nicht sicher, da sicherlich nicht zu vermeiden ist, dass einige Lehrer ihre Sympathie oder Antipathie in eine Beurteilung mit einfließen lassen.

Anna Hübbers, Rees, Gymnasium Aspel