Schlafstörungen und Depressionen – was macht Corona mit uns?

Von Elina Prugow, Klasse 8c, Carl-Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium, Ratingen

Es gibt viele Menschen, die an Schlafstörungen und Depressionen leiden, doch wie sieht die Lage zurzeit durch Corona aus? Momentan leiden 34 Millionen Bürger an Schlafstörungen, darunter sind 80 Prozent der Arbeitnehmer. An Depressionen leiden, laut der Weltgesundheitsorganisation (WGO) etwa 322 Millionen Menschen. Das sind 4,4 Prozent der Weltbevölkerung, wobei die Dunkelziffer wesentlich höher ausfällt.

Diplom-Psychologe und Schlafmediziner Dr. Hans-Günter Weeß sagt, dass viele Menschen durch die Corona-Pandemie belastet seien und sich der Schlaf und Rhythmus verändere. Der Grund dafür sei der von der Pandemie ausgelöste Stress, welcher Anspannung mit sich bringt. Diese Anspannung sei als Grund für die Schlafstörungen zu nennen, da Menschen zurzeit vermehrt mit Sorgen, Ängsten und Nöten konfrontiert seien. Durch die Kontaktbeschränkungen und der damit einhergehenden Isolation sei es nicht leicht, ruhig und entspannt zu bleiben.

Durch Corona verschlimmert sich die Lage nochmal gewaltig, denn die Schlafstörungen haben zwischen 10 und 60 Prozent zugenommen. Viele Menschen können in der Nacht wegen ihrer Sorge um Corona nicht mehr abschalten. Ein- und Durchschlafprobleme sind die Folge.  Die Organismen im Körper können sich ohne Schlaf schlechter regenerieren, was zu einem Gesundheitsproblem werden kann.

Auch schwerwiegendere Probleme wie Ängste oder Depressionen können der Grund für Schlafprobleme sein. Besonders für psychisch Erkrankte ist die Situation in der Pandemie deutlich belastender. Rund die Hälfte depressiv Betroffener berichtet, dass es ihnen zunehmend schlechter geht. Jeder fünfte Betroffene kommt sogar keinen Behandlungstermin mehr auf Grund der hohen Nachfrage.

Bei einer Umfrage der Deutschen Depressionshilfe kam heraus, dass fast alle Menschen, die sich in der depressiven Krankheitsphase befinden, über den fehlenden Kontakt, den Bewegungsmangel oder über mehr Zeit im eigenen Bett berichten. Der Vorstandsvorsitzende Ulrich Hegerl meint, dass für Depressionspatienten Bewegung und ein konstanter Schlafrhythmus wichtig für die Behandlung seien. Ohne Struktur könne sich die Depression verschlimmern.

Besonders betroffen von Schlafstörungen und Depressionen sind Familien mit Kindern, die unter der Doppelbelastung von Homeoffice und Homeschooling leiden. Ebenfalls schwer betroffen sind einsame Menschen ohne Gesprächspartner. Diese Menschen entwickeln am ehesten Depressionen und Ängste. Außerdem gehören die Leute, die berufliche und sogar existenzielle Sorgen haben, ebenfalls zu den besonders Betroffenen.

Durch den gestörten Schlafryhtmus leidet auch das Immunsystem stark und die Ansteckungsgefahr für Corona steigt an. Das kann zu einem Strudel aus Sorgen und Ängsten führen, der die Situation für Betroffene verschlimmert.