Annelise Michel war eine deutsche Studentin die wegen Unterernährung starb. Der Fall der angehenden Lehrerin wurde bekannt, da mehrere Monate vor ihrem Tod 67 mal an ihr exorziert wurde.
Als Exorzismus wird in den Religionen die Praxis bezeichnet, Dämonen bzw. den Teufel, die in Menschen, Tieren, Orten oder Dingen vermutet werden, „auszutreiben“.
Anneliese Michel stammte aus einem streng katholischen Elternhaus und einer ebensolchen Gegend in dem Weinort Klingenberg am bayerisch-fränkischen Untermain. Anneliese Michels Vater, Josef Michel, stammte aus einer alten Bürger- und Handwerkerfamilie in Klingenberg. Annelieses Mutter ,Anna Michel, arbeitete im Büro ihres Vaters in Leiblfing, als sie Josef Michel kennenlernte. Anneliese Michel wurde am 21. September 1952 als zweites Kind ihrer Mutter und erstes gemeinsames Kind der Eheleute geboren. Ihre drei jüngeren Schwestern sind 1954, 1956 und 1957 geboren. Sie war bereits als kleines Kind kränklich und zeigte wenig Widerstand gegen Krankheiten.
Nachdem Annelise schon mehrere Jahre an epilepsieartigen Anfällen litt und auch über dämonischen Wahrnehmungen geklagt haben soll, glaubte die Leiterin einer Wallfahrt in dem von der katholischen Kirche nicht anerkannten „marianischen Wallfahrtsort San Damiano“ bei ihr spirituelle Probleme zu erkennen. Als Michel im Sommer 1973 erstmals an einer solchen Fahrt unter Führung der Wallfahrtsleiterin teilnahm, soll sie dort nach deren Aussage eine große Abneigung gegen alle der religionsverehrenden Gegenstände gezeigt haben.
Das Gerichtsverfahren erregte Aufmerksamkeit weit über die Grenzen Deutschlands. Die Ereignisse, die auch als „Exorzismus von Klingenberg“ bekannt wurden, veränderten die Ausübung des Exorzismus innerhalb der römisch-katholischen Kirche Deutschlands. Das Schicksal Anneliese Michels war ein Motiv für den vielfach Preisgekrönten Film „Requiem“ von Hans-Christian Schmid.
Eleni Gonis, 8b, Janusz-Korczak-Gesamtschule