Japantag – Kurze Röcke, hohe Schuhe

Anfang Juni fand wieder einmal der alljährliche „Japantag“, der traditionell mit einem großen japanischen Feuerwerk endet, in Düsseldorf statt. Der Japantag bietet Fans dieses Landes und dieser Kultur, speziell des dort entstandenen Anime in Filmen oder Comics, so genannten Cosplayern, die Möglichkeit sich zu treffen und in eine andere Welt einzutauchen.

Ganz Düsseldorf war voll von Menschen, Märkten und Ständen, an denen typisch Japanisches aber auch spezielle Kunst wie handgemachte Figuren verkauft wurden. Zwar überwog die Anzahl der leger gekleideten Menschen, die Cosplayer trumpften dafür mit außergewöhnlichen, meist handgefertigten Kostümen auf, um ihren Lieblingscharakteren aus japanischen Filmen und Comics zu ähneln.

Diese Kostüme waren besonders für die weiblichen Cosplayer unpraktisch, da sie meist aus kurzen Röcken oder Kleidern bestanden und es gerade gegen Abend recht kalt wurde. Die Kostüme der männlichen Cosplayer, die übrigens klar in der Unterzahl waren, bestanden meist aus einer Perücke oder gefärbten Haaren und viel schwarzer Kleidung. Trotzdem brachte jeder Verkleidete seine eigene, individuelle Note in sein Kostüm.

So war es nicht verwunderlich, dass neben einem Rocker plötzlich ein Mädchen mit Plateauschuhen, einem aufgebauschten Kleid, einem verzierten Schirm und Kniestrümpfen vorbeilief. Die Cosplayer nutzen den Japantag vor allem, um ihre Verkleidungen, an denen sie meist bis zu einem Jahr arbeiten, zu präsentieren und Gleichgesinnte zu treffen. An diesem besonderen Tag werden sie nicht abfällig gemustert und müssen sich nicht für ihr Aussehen rechtfertigen.

Auch die Restaurants und Bars, speziell solche mit Blick auf den Rhein, profitierten vom Japantag, denn überall war es extrem voll. Ein Passant berichtete, dass er schon seit einer halben Stunde nach einem Restaurant suche, bei dem er nicht bis zu einer Stunde auf einen Sitzplatz warten müsse. Während es auf der Kö überraschend leer war, schien die Altstadt nur noch aus Menschen zu bestehen, überall wurde gedrängt und geschubst.

Als das Feuerwerk dann am Abend gegen 23 Uhr begann, wartete jeder gespannt drauf und hoffte, den besten Blick zu haben. Besonders viele Zuschauer zog es dabei auf die Rheinwiesen. Das Feuerwerk selbst dauerte etwa eine halbe Stunde und ist mit einem herkömmlichen nicht zu vergleichen.

Nachdem dieser Tag mit einer spektakulären Feuershow endete, ging jeder friedlich nach Hause und wartet nun schon voller Vorfreude auf den nächsten Japantag.

Isabelle Pfänder, Neuss, Erzbischäfliches Gymnasium Marienberg