St. Martin – Auf der anderen Seite

Unsere Autorin hat dieses Jahr der Stadt geholfen, die Martinstüten zu packen.

Wie habe ich die Sankt Martinszeit im Kindergarten und in der Grundschule in Monheim-Baumberg genossen: Laternen basteln, Fenster schmücken, stimmungsvolle Lieder singen, in den Gruppen im abendlichen Laternenzug mitgehen, das Martinsfeuer und die Mantelteilung beobachten.

Bevor es dann zum „Gribschen“ mit Freunden nach Hause ging, stand der wichtige Moment der Martinstütenübergabe bevor. Diese traditionelle Tüte, gefüllt mit vielen Leckereien, hatte sogar schon meine Mutter als Kind bekommen. Wie schade war es, als dieser schöne Moment mit dem Wechsel in die weiterführende Schule für mich zu Ende ging.

Zunächst haben meine Eltern für mich noch diese Tüte bestellt und im Bürgerhaus abgeholt. Aber irgendwie hatte es nicht mehr die gleiche Wirkung auf mich, wie zu den Grundschulzeiten. Deswegen beschloss ich in diesem Jahr die Seite zu wechseln. Ich bekam die Gelegenheit, Helferin beim Tütenpacken zu werden. So konnte ich selbst dazu beitragen, den kleineren Kindern die wohlbekannte Freude zu machen. Ich war sehr überrascht, welche großen Mengen an Obst und Süßigkeiten auf Paletten bereit standen und darauf warteten, von ungefähr 50 Helfern und Helferinnen in Martinstüten gepackt zu werden. Wir Helfer haben, ähnlich wie bei einer Fließbandfertigung, die Lebensmittel in 2800 Tüten in knapp vier Stunden gepackt! Ich durfte als Extragabe noch ein kleines Lämpchen in jede Tüte legen. Nie hätte ich früher darüber nachgedacht, mit wie viel Aufwand und ehrenamtlicher Einsatzbereitschaft diese Martinstüte verbunden ist.

Das Packen hat mir große Freunde gemacht und ich weiß schon jetzt, dass ich mich auch im nächsten Jahr wieder als Helferin anbieten werde.
 

Carolin Wirth, 8f, Otto-Hahn-Gymnasium