Cordyceps – der „Zombie-Ameisenpilz“

von Johanna Winzer, Klasse 8b, Otto-Hahn-Gymnasium, Monheim

Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung des Pilzes.
Haben Sie Angst vor Zombies? Tatsächlich gibt es einen Zombie-Pilz, doch inwieweit kann dieser Menschen tatsächlich zu „Zombies“ transformieren, wie es in manchen Filmen dargestellt wird?

Der Pilz Ophiocordyceps unilateralis, auch bekannt als Cordyceps oder als Zombie-Ameisenpilz, ist eine weltweit verbreitete Gattung von Ascomyceten (Schlauchpilzen), welche  bisher ungefähr 400 beschriebene Arten umfasst.
Die meisten Arten von Cordyceps kommen in Asien vor, dies liegt insbesondere an den feuchten gemäßigten Wetterlagen und tropischen Eigenschaften der Wälder Asiens, in denen sich der Pilz besonders gut und schnell verbreiten kann. Jedoch wurde auch in Deutschland die Gattung Cordyceps nachgewiesen.

Aber was haben Pilze und Zombies gemeinsam?
Alle Arten des Pilzes sind Endoparasiten, Organismen, die im Innern anderer Organismen  über längere Zeit oder während ihres ganzen Lebenszyklus leben und parasitisch Nahrung entnehmen. Jedoch siedelt sich Cordyceps hauptsächlich bei Ameisen oder Spinnen an, daher  stammt auch der Spitzname „Zombie-Ameisenpilz“. Einige Cordyceps-Arten manipulieren das Verhalten ihrer Wirtstiere: So befällt der Pilz zum Beispiel eine Ameise und entzieht dieser, wie auch andere Parasiten, all ihre Nährstoffe. Anschließend veranlasst er die Ameise, an einen erhöhten Punkt zu klettern, sich festzubeißen und dann zu sterben. Aus dem Genick wächst nun ein schlanker Pilzfruchtkörper (daher die Übersetzung des Namens Cordyceps „Keulenkopf“), dessen Sporen in die Umgebung entlassen werden. Dies dient dem Zweck, weitere Ameisen zu infizieren.

Worin liegen die Gefahren und auch Vorteile des Cordyceps?
Von einer der Arten, der Cordyceps sinensis, befallenen Raupen werden in China als Heilmittel benutzt. Dieses Heilmittel soll eine antibakterielle und antioxidative Wirkung haben. Auch soll Cordyceps teilweise in der Fitness-Branche benutzt werden. Hier soll der Pilz die Sauerstoffaufnahme, die Ausdauer und die körperliche Leistungsfähigkeit steigern.

Durch den Klimawandel bekommt diese Pilzart eine neue Relevanz: „Wenn sich die Erde erwärmt, besteht die Befürchtung, dass der Unterschied zwischen der Umgebungstemperatur und der Körpertemperatur nicht mehr so dramatisch sein wird“, erklärt Shmuel Shoham, Experte für Infektionskrankheiten an der Johns Hopkins University School of Medicine. Das bedeutet, dass die Gewöhnung an höhere Temperaturen es Pilzen leichter machen könnte, sogar im Körper von kleineren Säugetieren zu überleben, so der Experte. Auch wenn dies unwahrscheinlich ist, ist es nicht völlig auszuschließen, dass Cordyceps auch für die Menschheit in der Zukunft eine Gefahr darstellen könnte.