Mäuse, Hunde und Affen müssen leiden, obwohl es Alternativen gibt.
Tierversuche werden schon lange durchgeführt und haben der Medizin in der Vergangenheit zu zahlreichen Erkenntnissen verholfen. Mit vielen Medikamenten konnten nach den Versuchen am Tier auch Menschen erfolgreich behandelt werden. Trotz der positiven Resultate sollte man bedenken, dass Tiere auch Gefühle haben. Sie haben ein Bedürfnis nach Freiheit, empfinden ebenfalls Angst und Schmerz.
Allein in Deutschland stirbt alle elf Sekunden ein Tier im Versuchslabor, europaweit sogar alle drei Sekunden. In diesen legalen wissenschaftlichen Experimenten werden die Tiere vergiftet, Futter-, Wasser- und Schlafentzug ausgesetzt, absichtlich mit Krankheiten infiziert. Ihre Gehirne werden geschädigt, sie werden gelähmt, verstümmelt, verstrahlt, verbrannt, bekommen Stromschläge und werden getötet. All das erleiden in Deutschland jährlich circa drei Millionen Tiere.
Wissenschaftler argumentieren, dass Tierversuche notwendig sind, um komplexe Zusammenhänge zu ermitteln. Ich verstehe auch die Bedeutung dieser Experimente, da so neue Medikamente getestet werden können, bevor man sie Patienten verabreicht. Allerdings haben Studien gezeigt, dass Tierversuche nicht immer dafür geeignet sind, menschliche Reaktionen auf Krankheiten oder Medikamente genau vorauszusagen. Ungefähr 92 Prozent der Medikamente, die sich bei Tierversuchen als wirkungsvoll herausstellten, sind in klinischen Versuchen durchgefallen.
Als Alternative zu den Versuchen an Tieren können bestimmte Medikamente oder Vorgänge in vitro getestet und beobachtet werden. Dafür können sogar Zellen von Menschen verwendet werden, sodass die Testergebnisse unter Umständen näher an der Wirklichkeit sind als nach einem Tierversuch.
Medizinische Versuche an Tieren dürfen nur mit Genehmigung und unter strenger Überwachung stattfinden. Dennoch sind sie teilweise grausam und wissenschaftlich ungenau. Wissenschaftler dokumentierten zwar, dass die Tierversuchszahlen bereits gesenkt wurden, aber das ist in meinen Augen nicht genug. Da es bereits tierfreie Alternativen zu den Versuchen gibt, verstehe ich nicht, warum diese nicht genauso gut gefördert werden wie die Versuche mit Tieren.
Esther Hendriks, 8a, Gymnasium Rheinkamp Europaschule Moers