Blick in die Vergangenheit – Das Woodstock-Festival 1969

Vor 40 Jahren fand im August ein Musik-Festival statt, von dem auch heute noch die Rede ist. In Woodstock bei New York lebte Bob Dylan, der Lieder vom Frieden sang. Er hatte zwar kein Geld, aber es gelang ihm zwei Unternehmen zu finden, die mit 200.000 Dollar seine Idee zu einem Friedenskonzert sponsorten.

So wurde das Konzert vom 15. bis 17. August 1969 Wirklichkeit. Es spielten 32 Bands, die Menschen waren beeindruckt, und deshalb kamen 500.000 Leute, um sich das Event nicht entgehen zu lassen. Auf den Straßen herrschte viel Stau. Manche Leute hatten keine Geduld, ließen ihre Autos einfach stehen und liefen die letzten 20 Kilometer. Deswegen gab es noch mehr Staus.

Die Leute, die es nicht schafften, hörten sich das Konzert im Radio an. Bob Dylan war so schlau, nur ein Kassenhaus einzurichten. Die Leute wurden ungeduldig wegen der langen Wartezeiten und bezahlten nicht und gingen einfach durch den Zaun.

Nach einer Stunde war der Einlass dann kostenlos, und die Leute, die bereits bezahlt hatten, bekamen ihr Geld zurück. So ergaben sich eine ganze Menge Schulden, z. B. 200.000 Dollar an nicht eingenommenen Eintrittsgelder und 50.000 Dollar Entschädigungsforderungen von Bauern, deren Grundstücke angemietet bzw. deren Äcker plattgetrampelt worden waren (weitere 35.000 Dollar).

Die Fans hatten sich mehr mit Sachen zu Rauchen als zu essen versorgt. Deshalb mussten viele ärztlich versorgt und in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Es gab nur zwei Imbissstände, da niemand mit einem derartigen Andrang gerechnet hatte.

Abends war es stockdunkel, weil es keine Beleuchtung gab. Die Leute schliefen in Schlafsäcken mit Personen, die sie nicht kannten. 100.000 Jugendliche wurden geschwängert und kannten den Vater ihres Kindes nicht.

Aber trotz allem herrschte Frieden in Woodstock.

Die Konzertbesucher mussten natürlich auch auf die Toilette, doch es gab so wenig Dixie-Klos, dass sie überall hin machten und in einem See badeten, der dann richtig stank.

Also war die Veranstaltung eigentlich umsonst. Aber es gab trotz des ganzen Wirbels keinerlei Streitigkeiten oder Schlägereien. Dieses Konzert ist in die Geschichte der Rockmusik eingegangen. Obwohl die Menschen ausgehungert, müde und halb erfroren waren, berichteten sie allen Freunden, dass es das beste Konzert ihres Lebens war. Viele Menschen haben heute noch Sehnsucht danach.

Pia Bernstein, Moers, Anne-Frank-Gesamtschule, Kopernikusstr.