Mitte August wurde wie in jedem Jahr das Getreide geerntet und in die Lager gefahren. Zu dieser Zeit lag der Getreidepreis bei 190 Euro je Tonne.
Die Ernte verlief gut bis auf ein paar Regenschauer. Im Frühjahr war für die Landwirte voraussichtlich eine gute Ernte zu erwarten, doch durch die Trockenzeit gab es einige Abzüge durch die Bewässerung. Nach der Ernte fuhren die Landwirte ihr Korn in die Lager, wo es gewogen und entladen wurde. Dort konnte man das Getreide aufbewahren, um voraussichtlich später einen besseren Preis zu erzielen. Doch auch für das Lagern werden die Bauern zur Kasse gebeten. Wegen der voraussichtlichen Höchstpreise in den Wintermonaten haben viele vertragsfreie Landwirte ihr Getreide
eingelagert.
In diesem Jahr jedoch haben sich die Landwirte verspekuliert und erzielten nicht ihren erwünschten Preis. Zur Zeit bekommen die Bauern für ihre Ware 165 Euro je Tonne. Sie können weiter spekulieren und auf einen besseren Getreidepreis hoffen.
Doch auch jetzt besteht die Möglichkeit, dass der Kornpreis weiter sinkt und die Landwirte weitere Verluste erdulden müssen.
Um in Deutschland einen guten Preis zu erzielen, wäre es hilfreich, wenn der Import um 10Prozent zurückgehen würde. Dann wäre der Kornpreis in Deutschland gesichert. Für die Landwirte stehen die Kosten für das Saatgut, die Feldbearbeitung, Spritkosten, fürs Dreschen und für das Lagern an.
Und das alles muss mit dem Gewinn der Ernte ausgeglichen werden. So dass jeder Landwirt, der sein Getreide noch nicht verkauft hat, einen Verlust von 25 Euro je Tonne hat.
Jonas Thoer, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule