Hooligans schlagen zu – Der Tod des Polizisten Filippo Raciti 2007

Im Derby zwischen den Fußballvereinen Catania und Palermo im Jahre 2007 wurde der Polizist Filippo Raciti getötet.

Während des Spiels und nach dem Spiel kam es zu einer Straßenschlacht zwischen Catania-Fans und Einsatzkräften der Polizei. Ein minderjähriger Hooligan fügte Raciti schwere Verletzungen zu, wobei dieser von einem fünf Kilogramm schweren Waschbecken getroffen wurde. Obwohl Raciti dadurch an der Lebervene verletzt worden war, kämpfte er noch etwa eine Stunde weiter gegen die Hooligans, die mit Steinen, Feuerlöschern und schweren Keramikteile gegen die Polizei vorgingen.

Schließlich jedoch musste Raciti in die Notaufnahme des „Ospedale Garibaldi“ eingeliefert werden, wo er sich etwa 1,5 Stunden nach seinem Einsatz in einem sehr schlechten Zustand befand.

Schließlich verstarb Raciti an einem Herzstillstand. Nach Aussage des behandelnden Arztes war dieser jedoch durch ein Barontrauma ausgelöst worden, das wahrscheinlich durch eine in der Nähe explodierte Papierbombe hervorgerufen worden war. Obwohl Racitis Gesundheitszustand sehr schlecht war, wies sein Körper keine äußerlich sichtbaren Verletzungen auf, die darauf hätten hindeuten können, dass er von einem Waschbecken getroffen worden war.

Die Aufzeichnungen verschiedener Videokameras zeigten, wie die jungen Catania-Fans das Waschbecken in hohem Bogen in Richtung Polizei warfen. Dabei war auch zu sehen, wie das Waschbecken auf den Boden aufschlägt und in Stücke zerbricht. Raciti hingegen war darauf nicht zu sehen. Es gab jedoch noch eine andere Variante des Tathergangs: Nach Aussage eines Polizeikollegen wurde Raciti nämlich beim Zurücksetzen eines Polizeifahrzeuges verletzt. Diese Möglichkeit hielt ein medizinisches Gutachten für durchaus realistisch.

Sergio Pintaudi, der Leiter der Notaufnahme, hatte den besorgniserregenden Gesundheitszustand Racitis sofort festgestellt, denn sein Gesicht hatte sich blau-lila verfärbt und seine Lippen waren schwarz geworden.

Die Wiederbelebungsmaßnahmen, die man wegen des Herzstillstandes einleitete, schlugen fehl. Man konnte nur noch den Hirntod feststellen.

Die wirkliche Todesursache konnte nie geklärt werden, aber es wird vermutet, dass ein anderer Polizist ihn beim Zurücksetzen eines Polizeifahrzeuges verletzt habe.

Lennart Merse und Leo Sokolowski, Mänchengladbach, Rudolf-Steiner-Schule