Schule mal anders – Langzeitpraktikum im Altenheim

Seit September mache ich als Schülerin (16) der LVR Förderschule für Körperbehinderte ein Langzeitpraktikum. Einmal in der Woche bin ich im Altenheim am Martinshof in Rheydt.

Ich möchte verschiedene Tätigkeiten kennen lernen, die ich später vielleicht einmal als Beruf ausüben könnte. Jeden Mittwoch betreue ich für zwei Stunden mit einer Therapeutin alte Leute auf ihren Zimmern. Wir machen dort Gesellschaftsspiele, singen Lieder, rätseln oder erzählen miteinander. Beim ersten Mal war ich noch sehr aufgeregt, wie die älteren Leute auf mich reagieren würden. Aber die Stationsleiterin nahm mich sehr nett in Empfang, und dann ging es mit der Therapeutin und dem Zivi Oliver sowie alle anderen Personen so weiter.

Schnell verflog meine Nervosität und ich wurde zu einem älteren Mann begleitet, der neu ins Heim eingezogen war und noch sehr unter Heimweh litt. Der freute sich, mich zu sehen und meinte, dass ich ihn an seine Enkelin erinnere. Ich erzählte ihm von meinen Geschwistern und dass ein Bruder von mir in Irland lebt, und dass wir uns auch nicht so oft sehen können. Als ich ging, hatte ich das Gefühl, dass er etwas aufgemuntert und fröhlicher war.

Viel Spaß haben die älteren Leute vor allem beim Spielen oder Sitztanz. Viele Senioren kennen mich nun schon besser und freuen sich immer auf den Mittwochnachmittag. Am 11.November feierten wir mit Liedern und gutem Essen St. Martin. Am 17. Dezember kommt der Nikolaus. Es sind immer schöne Stunden, die den Altenheim-Alltag erhellen. Ich finde es sehr gut, dass das Heim die Integration zwischen jungen Behinderten und älteren Menschen fördert.

Janina Süss, Mänchengladbach, Rhein.schule F. Kärperbehinderte