Aus Trend wird Sportart – Parkour – der Weg ist das Ziel

Was ist Parkour? Parkour ist eine Fortbewegungsart, bei der ein Mensch ohne Hilfsmittel verschiedene Bewegungsabläufe nutzt, wie zum Beispiel Gehen, Laufen, Springen, Balancieren oder Klettern. Möglichst effizient versucht der „Traceur“ (Parkourläufer; französisch „der, der eine Linie zieht“) von A nach B zu kommen.

Parkour wird von seinem Gründer David Belle als kreative Kunst betrachtet, bei dem der respektvolle Umgang des Traceurs mit seiner Umgebung und seinen Menschen Pflicht ist. Doch wie hat diese Bewegung begonnen? Der Ursprung der heutigen Sportart Parkour geht auf Georges Hérbert (1875 – 1957) zurück, der ein körperliches und geistiges Training entwickelte, bei der der eigene Körper mit viel Disziplin in der Natur trainiert wird. Über seine „Méthode Naturelle“ schrieb er ein Buch. Raymond Belle (1939 – 1999) entwickelte aus den Methoden von Hérbert die Bewegungsart „le parcours“. Raymond wurde im damaligen Französisch-Indochina, heute Vietnam, geboren. Mit 12 Jahren im Jahr 1951 wurde er in seiner Schule mit seinen Kameraden zum Soldat ausgebildet. Er übte mit ihnen Fluchtaktiken, um im Krieg höhere Überlebenschancen zu haben. 1958 kam er nach Frankreich und wurde dort Feuerwehrmann. Später hat er sein Wissen an seinen Sohn David Belle (*1973) weitergegeben, den er nach der Methode „le parcours“ in den Wäldern der Normandie trainiert hat. In den 80-er Jahren zog die Familie nach Lisses, ein Vorort von Paris.
Dort übertrug David seine Fähigkeiten im Spiel mit seinen Freunden auf die neue urbane Umgebung. Dort spielte er wie alle anderen Ninja, wobei es darum ging, über Hindernisse zu springen. Nach einiger Zeit war kein Hindernis mehr zu groß, auch das Schuldach nicht mehr und die Gruppe vergrößerte sich. Die Ursprungsgruppe nannten sich die „Yamaski“ (zairisch: „starker Körper, starker Geist“). David und sein Freund Sébastien Foucan (*1974) trennten sich nach Meinungsverschiedenheiten von der Gruppe und bilden mit ein paar anderen die „Traceurs“. Sébastien und David hatten aber nach einiger Zeit unterschiedliche Ziele, gerieten deshalb in Streit und trennten sich. Sébastien gründete daraufhin in England Freerunning mit Akrobatik, während nach David in Parkour keine Akrobatik mehr erlaubt war. Die Medien haben in den ein großes Interesse an Parkour und seinen Ausläufern gehabt. Es entstanden mehrere Filme, Musicclips, Werbespots, Thief und Videos. Dadurch verbreiteten sich Parkour und seine verwandten Bewegungen weltweit.
Auch in Mönchengladbach gibt es Parkour und Freerunning für Jugendliche ab 12 Jahren. Nähere Infos findet man beim TV Giesenkirchen.

Luca Leon Gallois, 8a, Hugo-Junkers-Gymnasium Mänchengladbach