Raubkatzen entwickelten im Zoo neue Unterarten – Neue Arten in der Katzenwelt

Da Löwen und Tiger sich in freier Wildbahn fast nie begegnen, ist es vielen Menschen nicht bekannt, dass sie sich – wie auch andere Raubkatzen – im Zoo beziehungsweise in Gefangenschaft miteinander paaren können.

Die Kreuzung zwischen Tigermännchen und Löwenfrau wird als Liger bezeichnet. Liger werden größer als Löwen und Tiger und können rund 680 kg. wiegen. Das Fell der Liger hat Streifen und die typische Färbung der Löwen. Sie werden ausgestreckt bis zu vier Metern groß, womit sie größer als Säbelzahntiger sind.

Im umgekehrten Fall spricht man von Töwen (oder englisch: Tigon). Töwen sind wesentlich kleiner als Löwen oder Tiger und wiegen maximal 160 kg.

Diese beiden Kreuzungen sind nicht die einzigen, es gibt auch Li-Liger, Li-Tigonen sowie Ti-Liger und Ti-Tigonen. Die männlichen Tiere sind jeweils unfruchtbar.

Tabelle:

Vater Mutter Kind

Löwe Tiger Liger

Tiger Löwe Tigon

Löwe Liger Li-Liger

Löwe Tigon Li-Tigon

Tiger Liger Ti-Liger

Tiger Tigon Ti-Tigon

Das Halten oder Züchten dieser Katzenarten ist verboten, da man die reine Artenhaltung fördern und erhalten möchte. Weltweit gibt es etwa zehn Liger, die meisten davon leben in Zirkusunternehmen, die eine Erlaubnis haben. Allerdings kamen vor Kurzem in Taiwan drei Liger-Babys zur Welt. Das erste starb direkt nach der Geburt. Die beiden anderen wurden von der Polizei mitgenommen, da der Privatzoo keine Haltegenehmigung hatte. Dazu droht dem Zoobetreiber eine Geldstrafe von umgerechnet 1.250 Euro, da er gegen die Gesetze der Wildtierhaltung verstieß.

Die Eltern der Liger-Kinder lebten schon seit sechs Jahren zusammen in einem Gehege. Bisher sei nie etwas passiert, da das Tigerweibchen und das Löwenmännchen sich von klein auf kennen würden, äußerte sich der Besitzer des Privatzoos.

Es ist das erste Mal, dass in Taiwan Liger geboren wurden.

Isabel Hentschel, Mänchengladbach, Gymnasium An der Gartenstraße