Verspiegelte Wände, Holzstangen entlang der Wände, ein CD-Player in der Ecke eines Raumes. Verschwitzte Trickots und zertanzte Schuhe, denen man den Einsatz noch ansieht. Ein Ballettsaal. Für viele eine unbekannte Szenerie. Doch seit der Serie „Dance Academy“, die im Herbst 2010 auf KIKA lief, ist so ein Ballettsaal vielleicht für einige ein Ort der Wunder geworden.
Die Serie handelt von der 15-jährigen Tara Webster, die sich an der National Academy of Dance bewirbt und schließlich auch angenommen wird. Im Laufe des Jahres lernt sie viele neue Freunde kennen, aber sie trifft auch auf harte Konkurrenz. Zunächst scheint sie dem Druck des Balletts nicht gewachsen zu sein, doch sie arbeitet hart an sich und bekommt am Ende des Jahres die Rolle der Clara beim Weihnachtsballett „Nussknacker“.
Diese Serie ist, auch wenn man sie nicht gesehen hat, ein tolles Beispiel für: Disziplin und Selbstvertrauen.
Zwei von vielen Charaktereigenschaften, die sehr wichtig sind. Taras Hobby, das Ballett, hat ihr geholfen, ihre Stärken besser kennen zu lernen. Das ist einer von vielen positiven Effekten, die ein Hobby mit sich bringt.
Doch trotzdem haben rund 40 Prozent der Jugendlichen kein Hobby, was meiner Meinung nach enttäuschend ist. Oft wird als Grund die Schule genannt, die jegliche Zeit in Anspruch nimmt, und ich kann aus eigener Erfahrung versichern, dass man oft zu hören bekommt, dass Hobbys „Zeitverschwendung“ sind. Auch viele Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder ein Hobby hätten, doch mit dem Vorurteil, dass „die Jugend von heute nur Computer spielt und vor dem Fernseher sitzt“, ermutigen sie ihre Kinder nicht.
Eine weitere Ausrede ist, dass es keine „passende Beschäftigung“ gibt. Dabei existieren unendlich viele Möglichkeiten wie ein Instrument zu spielen oder sportlich aktiv zu sein. Wer es lieber etwas außergewöhnlicher mag, versucht es mit Ballett oder mit Rhönrad fahren. Die meisten Vereine bieten kostenlose Probestunden an, in denen man einen kleinen Einblick in das jeweilige Hobby bekommt.
Ein weiterer Aspekt, der einem im späteren Leben weiterhilft, ist der Umgang mit seinen Mitmenschen, der auch wichtig ist. Keiner erwartet, dass man mit jedem Freundschaft schließt, aber man sollte miteinander auskommen. Es gibt zu viele unterschiedliche Leute, um sich mit jedem gut zu verstehen. „In deinem Leben begegnest du vielen Menschen. Aber nur wahre Freunde hinterlassen Spuren in deinem Herzen“ (aus: Grafik Werkstatt Bielefeld, forever friends).
Deswegen bin ich der Meinung, dass ein Hobby sehr wichtig ist und einen auch im späteren Leben weiterbringt. Und – um die Schule nicht zu vernachlässigen – vielleicht kann einem ein neuer Freund, den man durch sein Hobby gefunden hat, beim Lernen für die nächste Klausur helfen?
Lisa Radermacher, Mänchengladbach, Gymnasium An der Gartenstraße