Jeder weiß, was ein Tierheim ist und wozu es dient, nämlich um Tieren zu helfen und um sie vor Tierquälerei zu schützen. Aber weiß auch jeder, dass man Tiere am besten nicht zu Weihnachten verschenken sollte, oder wie man Tiere adoptiert? Die Leiterin des Tierheims Bettikum in Neuss, Monika Provaznik, beantwortete Fragen in einem Interview.
Was passiert mit den Tieren, wenn sie ins Tierheim kommen?
M. Provaznik: Wenn wir Tiere finden, wissen wir nichts über sie. Wir wissen nicht, wie sie heißen, wir wissen nicht, wie alt sie sind, und wir wissen nicht, ob sie irgendwelche Krankheiten haben. Diese Tiere kommen bei uns dann in die Quarantäne, werden dort entwurmt, geimpft und wenn nötig auch kastriert. Daher benötigen wir viel dringender Futter oder Heu für Katzen und Hunde, für Kleintiere aller Art.
Kann man bei Ihnen eine Patenschaft für ein Tier übernehmen?
M. Provaznik: Ja, man kann Patenschaften übernehmen. Viele alte oder kranke Tiere können oft nicht vermittelt werden, da Tierbesitzer lieber junge und gesunde Tiere adoptieren möchten.
Welche Vorteile haben Paten und Patentiere?
M. Provaznik: Paten spenden jeden Monat einen bestimmten Geldbetrag für „ihr“ Tier, davon wird dann die Versorgung der Patentiere finanziert.
Wie läuft eine Adoption denn ab?
M. Provaznik: Interessenten kommen vorbei und schauen sich die Tiere an. Bei Katzen wird dann bei einem weiteren Besuch der Vermittlungsvertrag unterschrieben und die Schutzgebühr gezahlt, die von Tier zu Tier unterschiedlich ist. Dann dürfen die neuen Besitzer ihr Tier mit nach Hause nehmen. Bei Hunden läuft das ein wenig anders ab. Die Interessenten kommen mehrmals vorbei und besuchenn ihren Favoriten, gehen mit ihm spazieren oder kuscheln einfach mit ihm. Nach mehreren Besuchen kommt der Hund dann14 Tage auf Probe zu den neuen Besitzern, auch dann wird die Schutzgebühr bezahlt. Klappt alles, darf er bei ihnen bleiben.
Sind Sie an ehrenamtlicher Hilfe wie zum Beispiel unbezahlten Ferienjobs interessiert?
M. Provaznik: Ja, wir sind sehr auf die ehrenamtlichen Helfer angewiesen, da wir nicht genug Geld haben, um uns Angestellte zu leisten.
Es hat sich also herausgestellt, dass sich das Tierheim Bettikum sehr um seine Schützlinge kümmert. Es hat sich aber auch herausgestellt, dass Tierheime Hilfe brauchen: Sie benötigen ehrenamtliche Helfer und Spenden, wobei es sich um Sach- und Geldspenden handeln kann.
Auf der Website des Tierheims (www.tierheim-bettikum.de) finden sie zusätzliche Infos zum Spenden und Fotos von den dort untergebrachten Tieren.
Lotta Schräder, Christina Kestering, Leah Henn, Mänchengladbach, Franz-Meyers-Gymnasium