Kino statt Buch – Überflüssig oder Pflicht?

Am Abend des 21. November erschienen Kristen Stewart, Robert Pattinson und Taylor Lautner zum fünften Teil der „Twilight“-Saga auf der Kinoleinwand: „Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht, Part 2“.

Nachdem Menschenmädchen Bella sich fast für Werwolf Jacob entschieden hätte, doch dann Vampir Edward heiratete und kurz darauf ein Halb-Vampir-Baby bekam, bei dessen Geburt sie fast gestorben wäre, weshalb Edward sie auch zum Vampir verwandelte, kam jetzt das große Finale in die deutschen Kinos.

Wenn man diesen Satz langsam und deutlich liest, fällt einem auf, dass die Geschichte schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen scheint. Doch trotzdem fasziniert uns Bellas Liebesdrama immer wieder aufs Neue und wir warten mit Spannung auf den nächsten Teil. Es muss schwierig sein, die Erwartungen, die wir uns vom Buch machen auch zu erfüllen. Sollten wir überhaupt die Filme anschauen, wenn unser Bild von „Twilight“ dadurch kaputtgemacht wird?

Ich denke schon. Natürlich wird ein Film nie das ausmachen, was das Buch getan hat, aber wenn man ein echter Fan ist, vermitteln die Filme einem doch einen ganz anderen, neuen Einblick in das Geschehen. Ein Film ist schließlich viel mehr auf das Visuelle bezogen als ein Buch. Es kann sein, dass wir mit einem Murren aus „Breaking Dawn“ herausgehen, weil das Buch in unseren Augen schlecht umgesetzt wurde, aber zerstört wird das eigene Bild der „Twilight“-Saga nicht.

Nächstes Problem: Es ist eigentlich nur Geldmacherei, aus einem Buch zwei Filme zu machen (siehe „Harry Potter“).

Vielleicht ist ja alles nur in die Länge gezogen, um zwei Filme auszufüllen. Ich denke aber, so kann man vieles mehr genießen, als wenn es nur ein Film gewesen wäre, denn Vieles wäre vielleicht übersprungen bzw. weggelassen worden. „Breaking Dawn Part 1“ hatte einige Längen, die man aber auch im Buch wieder finden kann. Trotzdem vermutet man Geldmacherei. Ein weiteres Beispiel dafür ist das 201-seitige Buch „Biss zum ersten Sonnenstrahl – Das kurze zweite Leben der Bree Tanner“, das 15,90 Euro kostet. Es ist ganz schön, aber man hat es so schnell aus, wie man es gekauft hat und es birgt nicht wirklich neue Geheimnisse der Vampirwelt. Das Buch kann man sich für den Preis sparen.

Wenn man also sowieso schon der ganzen Reihe gefolgt ist, sollte man, meiner Meinung nach, das Finale auf keinen Fall verpassen. Sollte man aber nur die Filme gesehen haben, kann es sein, dass einem vieles lächerlich und absurd vorkommt, weil sie nicht die Magie der Bücher haben. Jeder muss selbst entscheiden, ob er den letzten Teil sehen möchte. Ich gehe auf jeden Fall.

Greta Zaneen Peschke, Mänchengladbach, Franz-Meyers-Gymnasium