Als ich acht Jahre alt war – Ins fremde Heimatland Vietnam

Empfindungen als ich 8 Jahre war: Land und Kultur in der Heimat meiner Eltern ,,live“ zu sehen und zu erleben.

In den Sommerferien 2008 stiegen meine Mutter, mein Bruder und ich ins Flugzeug nach Vietnam. Nach zehn Stunden kamen wir endlich an. Beim Aussteigen aus dem Flugzeug merkte ich sofort, wie heiß und schwül es war. So gingen wir zum Flughafenausgang, wo uns unsere Verwandten erwartungsvoll begrüßten und uns mit einem Kleinbus von Sai Gon (alter Name für die Hauptstadt von Vietnam) zur kleineren Stadt Tra Vinh (Heimatstadt meiner Mutter) brachten. Die Fahrt dauerte circa drei Stunden. Im Bus gab es eine Klimaanlage und so vergaß ich zunächst die schwüle Luft. Erst als wir ankamen und ausstiegen, bemerkte ich die Hitze wieder.

Wir schliefen in dem Haus meiner Tante und teilten uns zu dritt (meine Mutter, mein Bruder und ich) ein Zimmer und ein Bett. Dies ist dort üblich, dass sich mehrere ein Bett teilen. Außerdem schliefen wir ohne Decken. Beim Einschlafen störte mich dies nicht, doch immer wenn ich aufwachte war es mir zu ,,luftig“ und ich konnte mich nicht in eine Decke kuscheln. Nach und nach sammelten sich viele Mückenstiche auf meinen Beinen und Armen an, es juckte ganz ,,schön“.

In den ersten Tagen gingen wir in den Supermarkt und auf den Handelsmarkt. Da ich mit der vietnamesischen Sprache aufgewachsen bin, konnte ich mich auch gut mit allen verständigen. Wir fuhren jeden Tag zu viert auf einem Motorroller, den meine Cousine fuhr, durch die Gegend. Damals war dies noch erlaubt. Auf dem Handelsmarkt gab es alles Mögliche an Haushaltswaren, Spielzeug, Lebensmitteln und Speisen. Dort wird fast alles gegessen: Schlangen, Schildkröten, Skorpione, Insekten und jede Sorte Wild. Mein ,, Lieblingssnack “ war getrockneter Tintenfisch. An den meisten Tagen gab es Reis mit verschiedenen Beilagen, mal mit gebratenen Fisch oder Tintenfisch, mal mit Frühlingsrollen. Natürlich gibt es dort noch viel mehr Speisen und Leckereien, die ich gerne aß! Außerdem gingen wir in der Stadt bummeln, Kleidung kaufen, Eis essen, Jahrmärkte besuchen und trafen all unsere anderen Verwandten.

Die Sitten sind dort anders als hier in Deutschland. Beispielsweise stört es dort keinen, wenn man beim Essen schmatzt und redet. Außerdem ist es dort üblich, dass es Familien mit neun Kindern gibt. Als es dann wieder hieß ,,ab nach Hause“ war ich einerseits traurig, weil ich mich dort auch sehr wohl fühlte, andererseits aber auch froh, weil es zu Hause doch immer noch am schönsten ist!

Hong Suong Ngo, 8c, Bischäfliche Marienschule, Mänchengladbach