Seit den Amokläufen der letzten Jahre diskutieren Experten und Politiker immer häufiger darüber, ob gewaltverherrlichende Spiele – sogenannte Killerspiele – in Deutschland verboten werden sollten.
Man versteht unter Killerspielen das virtuelle Töten von Menschen oder menschenähnlichen Wesen. In diesen Spielen geht es darum, mit Gewehren, Granaten oder der bloßen Faust einen Gegner auszuschalten. Als Killerspiel zählen hauptsächlich Spiele ab der Altersfreigabe 16 und 18 Jahren. Besonders gefährlich sollen sogenannte Ego-Shooter sein, weil der Spieler sich in der Rolle der Person befindet, die Gewalt ausübt.
Besonders beliebt sind Spiele wie „Counterstrike“, „Call of Duty“ und „Crysis“. Bei einigen Spielen sieht man das Spiel aus der dritten Person-Sicht. Man sieht den gespielten Helden also von hinten und kann so über das Tun der Person entscheiden. Da bei den Tätern der Amokläufe Killerspiele auf dem PC gefunden wurden, wird von Experten und in der Bevölkerung diskutiert, ob Gewaltspiele aggressiv und gewalttätig machen. Man kann davon ausgehen, dass ein vorhandenes Gewaltpotenzial bei Kindern und Jugendlichen durch gewaltenthaltende Spiele gefördert werden kann. Auf der anderen Seite ist die virtuelle Welt aber nicht mit der Realität zu vergleichen.
Dazu die Meinung aus einer Umfrage bei drei Generationen:
Schüler, 14, Leverkusen: „Killerspiele sollten nicht verboten werden. Nicht jeder, der solche Spiele spielt, ist ein potentieller Amokläufer. Die allermeisten können unterscheiden, was real und was nur ein Videogame ist.“
Pädagogin,44, Leverkusen: „Ich denke, dass gewaltbereite Spieler durch stundenlanges Spielen aggressiver reagieren können oder aber auch am Computer Aggressionen abbauen können. Nicht jeder Jugendliche der Ego- Shooter spielt, hat auch Gewaltprobleme. Spiele mit übermäßiger Gewaltdarstellung oder solche, die Menschenwürde verletzen, sollten durch Gesetze verboten werden. Ich hätte Probleme damit, wenn in meiner Familie „Killerspiele“ gespielt würden!“
Rentnerin aus Leverkusen: „Ich würde solche Spiele verbieten, weil das Töten kein Spiel ist. Gewaltverherrlichende Spiele müssen nicht aggressiv machen, aber wenn man eh schon Probleme im Leben hat, kann es ein verstärkender Faktor sein.“
Philip Jarsetz, Leverkusen, Werner-Heisenberg-Schule