„Und dann ist die Fruchtblase geplatzt“, sagte er. Er und seine Kollegen sind immer da, wenn man sie braucht. Sie bringen uns überall hin. Was wären wir ohne sie? – Die Taxifahrer!
Torsten Kos (46), der Chef des Taxiunternehmens „Taxi Kos“ und der Kfz-Werkstatt „Reifen Kos“, erzählt uns von seinem schönsten Erlebnis aus seinem Leben als Taxifahrer. „Ich war viel aufgeregter als die Frau selbst, und alles musste ganz schnell gehen“, so Torsten Kos. Die Frau, die er mit seinem Taxi ins Krankenhaus fahren sollte, war hochschwanger und kurz vor der Entbindung. Zwar war die Fruchtblase der Schwangeren unterwegs schon geplatzt, aber Dank Torsten Kos gelang es ihr, noch rechtzeitig ins Krankenhaus zu kommen.
Kos – der Retter in der Not! Nachdem er seine mittlere Reife absolviert hatte, machte er eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. Doch da er schon seit seiner Kindheit in den Beruf als Taxifahrer hineinschnuppern konnte, übernahm er später das Unternehmen „Taxi Kos“, das 1979 von seinen Eltern und seinem Onkel gegründet worden war. 1989 eröffneten er und sein Vater noch ein weiteres Taxiunternehmen, welches mit dem ersten verbunden wurde, als Torsten Kos die Firma übernahm. Später errichtete der arbeitswillige Unternehmer neben „Taxi Kos“ noch die Kfz-Werkstatt „Reifen Kos“.
Die Arbeitszeit der Taxifahrer ist je nach Kundenbedarf unterschiedlich. Manchmal müssen sie sogar zwölf Stunden am Tag arbeiten, allerdings mit Pause. Der Beruf ist nicht immer leicht, da Taxifahrer mit vielen unterschiedlichen Kunden zu tun haben, was manchmal sehr gefährlich werden kann. Diese Aussage bestätigt Abdollah Nabi, einer von vielen ausländischen Fahrern: „Zwei Typen haben bei mir im Taxi eine Frau gekidnappt. Aber ich wusste nicht, dass sie gegen ihren Willen mitgenommen wurde.“ Erschwerend komme hinzu, dass in der Nacht viele Kriminelle unterwegs seien. Nicht selten werden die Taxifahrer beraubt.
Doch der verantwortungsvolle Taxifahrer freut sich, neue Kontakte zu knüpfen, und mag den Umgang mit seinen Kunden. Zwar seien einige – vor allem in der Nacht – angetrunken. Doch daran ist Kos schon gewöhnt, auch wenn er dafür manchmal ziemlich starke Nerven braucht. Der humorvolle Chef versteht sich gut mit seinen Angestellten und macht gerne Späße.
Momentan besitzt das Unternehmen neun Wagen.
Ungefähr 200 bis 300 Anrufe erhält die Zentrale von „Taxi Kos“ pro Tag. Gelegentlich sind auch prominente Fahrgäste wie Oliver Pocher unter den Kunden. Manche Fahrten seien sehr amüsant, sagt Taxifahrer Hasan Mamak. „Das ist eine schöne Abwechslung“, denn einige der Kunden seien arrogant. Die meinen, sie seien „etwas Besseres als wir Taxifahrer.“ Aber die meisten Leute sind dankbar und höflich. Torsten Kos jedenfalls identifiziert sich voll und ganz mit seinem Beruf. Und manchmal ist er eben nicht nur der Chauffeur, sondern auch der Seelentröster seiner Fahrgäste.
Julia Czempik, Selina Czyrt, Anna-Charlotte Diete, Leverkusen, Marienschule