„Unser Star für Oslo“ ist eine Castingshow wie jede andere, denkt man sich – auf den ersten Blick. Die vom NDR und von Pro7 auf die Beine gestellte Suche nach dem deutschen Gesangstalent für Oslo wirkt jedoch mit Stefan Raab als Hauptjuror und prominenten Sängern als wechselnden Juroren viel seriöser. Was nicht nur an Raabs Anzügen liegt, sondern auch an der freundlichen Bewertung der Kandidaten.
Insgesamt sind die Teilnehmer alle normale Leute, die noch zur Schule gehen, studieren, arbeiten oder von Beruf sowieso schon Musiker sind. Was die Kandidaten gemeinsam haben, ist ein Talent für Musik – manche mehr, manche weniger.
Im krassen Gegenteil dazu steht der „DSDS“-Chefjuror Dieter Bohlen, der mit sportlicher Kleidung auf jung und gelassen macht, wie auch seine oft witzigen, aber zutiefst demütigenden Witze. Die Kandidaten, die anfangs nur von der Jury ausgewählt werden, fallen auf. Entweder durch Benehmen oder Kleidung und seltener durch Talent. Deshalb ist „DSDS“ so beliebt.
Stellt sich die Frage, ob die Kandidaten bei Stefan Raab überhaupt Chancen beim Songcontest haben. In Deutschland, wo die Zuschauer selber abstimmen können, gibt es auf jeden Fall klare Favoriten. In der ersten Show ist besonders die 18-jährige Lena Meyer-Landrut aus Hannover aufgefallen. In der zweiten Show gefielen besonders Leon Taylor und Christian Durstewitz. Wobei Leon durch eine soulige, angenehme Stimme und Christian durch seine coole Performance mit viel Groove zu Favoriten wurden.
Ich denke, dass einer dieser Kandidaten (mit einem guten Lied) auf jeden Fall Chancen auf eine gute Platzierung beim Eurovision Songcontest hätte.
Alena Schmidt, Leverkusen, Marienschule