Viele Leute stehen vor einem grauen Gebäude in Wiesdorf. Sie halten alle ein kleines Kärtchen in der Hand und warten. Schließlich wird die Tür aufgemacht und ein Angestellter kommt heraus und bittet zehn Leute herein.
Diese Leute stehen vor der Tafel in Leverkusen Wiesdorf. Dort werden Lebensmittel an Hilfsbedürftige verteilt. Diese Lebensmittel sind Spenden, die die Tafel von Supermärkten, Bäckereien und anderen Geschäften bekommt.
Diese können die Geschäfte nicht mehr verkaufen, weil sie schon fast abgelaufen sind oder ähnliches. Vor der Ausgabe wird aber natürlich überprüft, ob die Lebensmittel noch essbar sind.
In einem kleinen Vorraum sitzen einige Leute, die gleich Lebensmittel bekommen. Alle haben Karten mit Zahlen in der Hand, diese zeigen an wer als nächstes Lebensmittel bekommt. Jeder hat außerdem eine Karte mit seinem Namen, seinem Familienstand usw. , auf der ein Abholplan abgebildet ist, der bei jeder Abholung abgestempelt wird.
Natürlich kann man nicht jeden Tag kommen, das hängt von dem Familienstand und dem monatlichen Gehalt, Arbeitslosengeld usw. ab.“, erklärt Vorstandsmitglied Norbert Werry. Die Angestellten, die alle ehrenamtlich arbeiten, wissen nie, wie viel und vor allem was sie bekommen. Manchmal gibt es dann z.B. viel zu viel Brot und manchmal dann gar keins. Die Hilfsbedürftigen zahlen für die Lebensmittel einen Euro, mit dem die Spritkosten bezahlt werden. Ansonsten ist die Tafel auf Spenden angewiesen, da sie keine Zuschüsse vom Staat bekommt. Mittlerweile gibt es in Deutschland ca. 800 Tafeln, allein in Leverkusen gibt es sieben Ausgabestellen und ca. 180 ehrenamtliche Helfer.
Schließlich wird eine Person in dem Ausgaberaum gelassen. Viele Lebensmittel stehen dort in Regalen und Kisten. Die Leute kommen mit farbigen Körben, die auf den Familienstand der Person hinweisen. Eine Helferin steht im Raum, nimmt einige Sachen aus den Regalen und legt sie in den Korb einer älteren Dame. „Ich vertrage aber keine Äpfel“, beschwert sie sich beschämt.
„Das ist doch kein Problem“, sagt die Helferin, holt die Äpfel raus und legt Mandarinen in den Korb. Mit einem glücklichen Lächeln bedankt sich die alte Frau und verlässt den Ausgaberaum. Und schon betritt der nächste den Raum.
Carina H. & Katrin W., Leverkusen, Marienschule