Immer mehr Ehen scheitern, und die Gründe dafür sind vielfältig. Warum geben sich so viele Paare das „Jawort“ ,versprechen sich gegenseitig die „Liebe bis zum Tod“ und brechen es doch wieder? Die Ehen ähneln eher Zwangs- und Zwecksgemeinschaften, beinhalten kaum noch Liebe und Zärtlichkeit. So sehen manche Ehen der heutigen Zeit leider aus. Vielleicht geht die Liebe aufgrund des vielen Arbeitens, der wenigen Zeit für einander, der sich häufenden Krisensituationen, der Kinder oder wegen eines neuen Partners verloren. Doch Fakt ist, dass in Deutschland die Schei-dung „hoch im Kurs“ steht.
Jede dritte Ehe wird heutzutage geschieden. So verfiel auch ein Ehepaar aus Niederholm diesem trostlosen Trott einer lieblosen Beziehung. Sie waren 18 Jahre verheiratet und führten eine glückliche Beziehung. Ihr inzwischen 28-jähriger Sohn verließ mit jungen 19 Jahren die Heimat, um in Berlin zu studieren. Ab ungefähr diesem Zeitpunkt verschwand die Liebe des Paares mehr und mehr und die Dialoge bestanden schlichtweg nur aus „Wer kocht Kaffee? Wer räumt die Spülmaschine ein? Es muss noch jemand einkaufen…“
Es gab eine Zeit, in der noch die wage Hoffnung einer Rettung bestand, und sie besuchten eine Paartherapie. Doch auch die dadurch ausgelösten Emotionen brachten die ehemals Liebenden nicht näher zueinander. Der Alltag nahm wieder seinen Lauf und die Tage verstrichen. Beiden kam keine Idee, die Situation zu verändern oder gar zu verbessern. Doch nach einem gewöhnlichen wöchentlichen Doppelkopfabend unter Frauen hielt es die Ehefrau nicht mehr aus. Als sie ihren Mann mit einem Bier vor dem Fernseher liegen sah, so wie er es üblicherweise jeden Abend tat, nahm sie die Blumenvase mit frischen Nelken vom Couchtisch und schlug sie ihm auf den Kopf.
Sie erschrak mehr als er und wurde sich der Situation erst bewusst, als der Mann im Krankenhaus wieder zu Bewusstsein kam. Er hatte Glück und erlitt nur wenige Verletzungen. Zumindest werden diese Wunden wieder heilen, doch ist die Beziehung auch noch zu kitten? Dieses Paar ist ein Beispiel dafür, dass die Kommunikation und das Konfliktlösen in Ehen ein wichtiger Bestandteil für eine gut funktionierende Beziehung ist, wie auch das gegenseitige Geben und Nehmen, das zu Vorteilen für beide Partner führt.
Meggy Weidner, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium