Der 200-seitige Jugendroman Schneewittchenfalle von Krystyna Kuhn erschien erstmals am 20.Januar 2007. Und darum geht es in dem Buch:
Stellas Mutter und ihr kleiner Bruder kommen bei einem Autounfall ums Leben, nur die 14-jährige Stella überlebt. Allerdings kann sie sich an nichts mehr erinnern. Aus diesem Grund zieht ihr Vater mit ihr auf eine Nordsee-Insel, um in ihrem Leben in Ruhe wieder alles in Einklang zubringen. Erst mit der Unterstützung neuer Freunde kommen die verlorenen Erinnerungen langsam zurück. Im Laufe der Zeit kann Stella nicht mehr zwischen Wirklichkeit und Traum unterscheiden, denn die Wahrheit scheint erschreckender zu sein, als ihr schlimmster Albtraum. Bis schließlich ihr eigenes Leben auf dem Spiel steht.
Psychologisch nah beschreibt Krystyna Kuhn die Suche eines Mädchens nach der Wahrheit. Dieser Thriller kommt ohne blutigen Mord, dafür aber mit viel psychologischer Spannung daher.
Schneewittchenfalle ist ein abschnittsweise spannendes Buch, das abwechslungsreich und teilweise auch gefährlich ist. Die Spannung wird jedoch immer wieder herausgenommen, indem die Protagonistin Freunde auf der Insel findet. Nicht ganz so gelungen finde ich, dass das Ende doch noch ein Happy End hat. Alles wirkt wieder glücklich und zufrieden, obwohl ihre Mutter und ihr Bruder tödlich verunglückt sind. Stellas Reaktionen sind jedoch nicht immer nachvollziehbar.
Warum bleibt sie zum Beispiel fast völlig ruhig, wenn sie Schritte auf der Treppe und dem Dachboden hört, wenn niemand außer ihr im Haus ist? Sie bekommt aber dann wiederum Panikanfälle, wenn gar nichts passiert. Der Roman ist auf jeden Fall lesenswert, auch wenn es nur ein kurzweiliges Vergnügen ist.
Kathrin Diepenbruck, Krefeld, Ricarda-Huch-Gymnasium