Die Geburt ihres Kindes hat die damals 17-Jährige vor eine große Herausforderung gestellt: Plötzlich heißt es Verantwortung übernehmen.
Von Taliya Becerik und Jolien Dörnen, 8B, Gesamtschule Uerdingen
Es ist eigentlich ein ganz normaler Vormittag im Januar 2005, als die damals 16-jährige Celine* erfährt, dass sie im zweiten Monat schwanger ist.
Celines erster Gedanke ist: „Sch…!“ Eine Reaktion, die man in diesem Alter von den meisten Teenager erwarten kann. Sie weiß, dass sich ihr Alltag in neun Monaten komplett verändern wird, aber abtreiben kommt für sie gar nicht in Frage.
Celine ist mit der Situation nicht alleine, ihre Mutter Petra* steht voll und ganz hinter ihr. Das wirkliche Problem der 16-jährigen ist die Frage, wie es weiter gehen soll. Sie hat noch keinen Schulabschluss, aber sie wohnt bei ihrer Mutter, was die Lage ein wenig erleichtert.
Mittlerweile weiß der leibliche Vater auch Bescheid. Er ist sehr aufgeregt und freut sich, was nicht immer so ist. Viele werdende Väter sind mit der Situation, wenn sie überraschend kommt, überfordert sind.
Ein paar Monate vergehen, Celine hat sich beraten lassen und kennt auch schon das Geschlecht ihres Kindes. Es wird ein Junge, für den die werdenden Eltern auch schon einen Namen haben: Can* soll der Kleine heißen, der am 20. August 2005 zur Welt kommen soll.
Aber es kommt doch alles anders als geplant: Der Kleine kommt eine Woche früher am 14. August 2005 um genau 9.49 Uhr zur Welt. Als Celine ihr Kind das erste Mal im Arm hält, kann sie es nicht glauben: Es ist ein Mädchen! Haley* soll sie nun heißen.
Die junge Mutter realisiert, dass sich ihr Leben mit der Geburt komplett ändert: Keine Partys und auch keine Treffen mit Freunden mehr! Das alles kann die jetzt 17-jährige Celine sich nicht mehr erlauben. Mit einem Schlag muss sie erwachsen sein.
Celine hat uns ein lebendigen Einblick in ihr damaliges Leben gegeben. Heute sagt Celine: „Ich habe viel dazu gelernt, aber es ist auch eine schwere Zeit gewesen! Jetzt ist meine Tochter selbst ein Teenager und schreibt einen Artikel über mich für das Projekt Texthelden der Rheinischen Post. Es hat sich gelohnt!“
*Namen von den Verfasserinnen des Artikels geändert