Ernährung – Der Cafeteria-Check

Schockierend ist es doch immer wieder zu sehen, was Schülern in ihrer Schule vorgesetzt wird. Dabei denken sich die Verkäufer oft gar nichts beim Erstellen der Preise, wie etwa Frau Bertram (Leiterin der Cafeteria des Gymnasiums am Stadtpark). Sie versicherte, sie mache die von den Schülern als zu hoch bezeichneten Preise doch extra niedrig.

Viele Befragte geben ihr Taschengeld dafür aus, während des Schulalltags ein Brötchen mit etwas Salat und viel fetthaltiger Remoulade genießen zu können. Andere wiederum bekommen von ihren Eltern, denen morgens die Zeit fehlt, ihnen ein Brot zu schmieren, speziell Geld für die Cafeteria mit, um sich in der Pause Süßigkeiten oder Fastfood zu kaufen.

Dabei dachte man doch eigentlich, der Fastfood-Wahn sei nur in Amerika oder England ausgebrochen. Doch neuste Studien zeigen deutlich, dass auch in Deutschland die Zahl der übergewichtigen Jugendlichen stark gestiegen ist und auch weiterhin ansteigt.

Im Interview teilten uns Schüler mit, dass ihnen das Essen gar nicht wirklich schmecke, und dass sie zu einem gesünderen und abwechslungsreicheren Essensplan nicht „Nein“ sagen würden. Sie gehen sogar noch weiter und würden für dieses Angebot mehr zahlen als bisher. Nahezu alle befragten Schüler bejahten die Frage, ob sie zu einer „Essensflatrate“, wie in den USA üblich, raten würden: Das bedeutet eine monatliche Zahlung für ein täglich wechselndes Essensangebot.

Auch würden die meisten die Cafeteria generell verschönern bzw. vergrößern. Keiner von ihnen würde dort einen Job annehmen. Sie begründeten ihre Antwort damit, dass es einfach zu stressig sei. Auf die Frage hin, ob sie das Personal nett fänden, antworteten alle gefragten mit „Ja“.

Das Personal selbst achtet an der getesteten Schule viel auf Hygiene und die Gesundheit der Mitarbeiter, was bei den Interviews stark auffiel. Zumindest hier sind auch die Schüler gleicher Meinung: Sie finden es gut, dass mit Handschuhen gearbeitet wird. Auch lassen sich die Mitarbeiter, was den Geschmack ihres Essens angeht, nicht in die Ecke drängen: „Uns selbst schmeckt es ausgezeichnet, wir würden jeden Tag hier essen“, so Frau Bertram. „Das Essen ist immer ganz frisch, und die Zutaten werden jede Woche auf Vorrat gekauft.“

So lässt sich nach ausgedehnten Recherchen und vielen Interviews ein genaues Bild von (zumindest) einem Vertreter deutscher Schulkantinen anfertigen: Die Mehrheit der Interviewten möchte, dass dort schnellstens etwas an Vielfalt, Frische und Preisen getan wird. Doch an dieser Stelle finden wir es wichtig zu erwähnen, dass es auch Schüler gibt, die mit der Cafeteria-Branche in Deutschland vollauf zufrieden sind.

Roman Lischke und Max Bruckhaus, Krefeld, Gymnasium Am Stadtpark