Brutaler Tierhandel in Belgien – Geboren zum Sterben?

Ich bin fassungslos: überall lautes Gejaule und Gewinsel, die Käfige sind winzig, meist nur Pappkartons mit Papierschnipsel auf dem Boden, total abgemagert, teilweise alleine, ohne Schutz der Mutter – so sind die Haltungsbedingungen von Hundewelpen und anderen Tierbabies auf belgischen Märkten und dafür bestimmten „Geschäften“.

Es ist Mittwoch, der Wochenmarkt ist voll und mittendrin zwischen Obst und Gemüse stehen viele Kartons mit den hilflosen Tieren. Der Händler, ein Mann, der viele Marktbesucher, besonders Kinder anspricht, ob sie nicht ein Tier haben wollen, scheint sehr freundlich zu sein. Jedoch trügt der Schein, denn den Tieren gegenüber entpuppt er sich als äußerst brutal.

Auf den Märkten kosten beispielsweise die Hundewelpen meist nur 50 Euro, während in den „Geschäften“, wo die Tiere unter den gleichen Bedingungen leben, zwischen 300 und 1300 Euro verlangt werden, je nach Rasse und Beliebtheit.

Diese Preise können nur zustande kommen, weil die meisten Tiere illegal aus Polen und Tschechien bezogen werden. Während ein Ladenbesitzer im Interview prahlt, dass es belgische Zuchttiere wären, wird auf den Märkten ehrlich zu gegeben, dass die Tiere aus dem Ausland stammen. Aber keines dieser Tiere besitzt im Normalfall Papiere.

Wenn die Hunde und die anderen Tiere das Welpenalter verlassen haben, lassen sie sich nicht mehr gut verkaufen, deshalb werden sie dann meist ausgesetzt oder „anderweitig entsorgt“, wie Tierschützer sagen.

Der größte Fehler, den man also machen kann, ist eines dieser armen Tiere aus Mitleid zu kaufen. Denn dadurch unterstützen Sie nicht nur dieses schreckliche Geschäft, sondern haben dann möglicherweise ein krankes Tier, welches hohe Tierarztkosten verursacht und auch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht so alt werden wird wie seine „richtig“ gezüchteten Artgenossen.

Also bedenken Sie: Für jeden gekauften Welpen wird „nachproduziert“.

Jana Backes und Alina Jansen, Krefeld, Gymnasium Am Stadtpark