Kürzlich beschwerten sich Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus beim Jugendamt darüber, dass die Kinder in der Nachbarschaft nicht aufhörten zu schreien. Auch in dem Kindergarten, in dem die beiden Brüder waren, erkannten die Pädagoginnen, dass etwas nicht stimmte. Die Kinder trugen nur sehr selten saubere Klamotten und rochen oft nach Zigaretten. Auch waren sie viel zurückhaltender den anderen Kindern gegenüber.
Bis die Pädagoginnen jedoch herausfanden, dass etwas nicht stimmte, dauerte es eine Weile. Eine Pädagogin stellte zum Glück noch früh genug fest, dass die Eltern ein Alkohol- und Drogenproblem hatten. Dies ermittelte sie anhand eines Bildes, das der jüngere Bruder gemalt hatte. Auf diesem waren zwei Strichmännchen zu sehen, die auf dem Boden lagen und etwas in der Hand hielten. Die Pädagogin hatte den Verdacht, dass es den Kinder nicht gut ging und alarmierte ebenfalls das Jugendamt.
Daraufhin machte sich das Jugendamt auf den Weg zu der Familie, um den Verdacht zu überprüfen. Da keiner öffnete, brachen sie die Tür auf und sahen nach. Die Kinder waren nicht zu hören, sie waren anderweitig beschäftigt. Als das Jugendamt die Wohnung erkundete, erwischten sie die Kinder dabei, wie sie vor einer vollen Windel saßen und den festen Inhalt aßen. Die Eltern lagen umgeben von Alkoholflaschen, Zigaretten, Aschenbechern und Drogen im Wohnzimmer. Da sie nicht ansprechbar waren, hinterließ das Jugendamt eine Nachricht, dass die Kinder zu ihrer Sicherheit an einem anderen Ort untergebracht werden.
Zurzeit geht es den Kinder besser, Kontakt zu den Eltern haben die Brüder nur wenig.
Gizem Gürbüz, Krefeld, Fichte-Gymnasium