Am Pfingstwochenende waren in Saarbrücken wieder herausragende musikalische Leistungen zu bewundern. Denn vom 9. bis zum 17. Mai fand dort der Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ statt.
Der Wettbewerb bietet Solisten und Ensembles aus ganz Deutschland die Möglichkeit, ihr Können der Öffentlichkeit und vor allem einer fachkundigen Jury unter Beweis zu stellen. Der Bundeswettbewerb findet nach 1967 und 1987 nun schon zum dritten Mal in Saarbrücken statt.
Jugend musiziert findet schon seit 1963 unter dem Motto „Zeigen was man kann, wissen wo man steht“ statt. Es ist ein Wettbewerb, der für „Amateure“, für Solisten und Kammermusikensembles ausgetragen wird.
Jedes Jahr nehmen viele tausend Jugendliche an diesem Wettbewerb teil. Mitmachen kann jeder, der privaten Musikunterricht erhält, an einer Musikschule oder an der allgemeinbildenden Schule unterrichtet wird. Einzige Einschränkung dabei ist, dass man noch kein Musikstudium aufgenommen haben darf, denn dann gilt man als Profi.
Ursprünglich wurde dieser Wettbewerb in den 60er Jahren entwickelt, weil man dringend Orchesternachwuchs brauchte. Mit Hilfe eines dreistufigen Wettbewerbs war es möglich, in effizienter Weise musikalischen Nachwuchs zu finden und gezielt zu fördern. Seitdem hat sich dieses Problem verringert und es steht ein ganz anderer Gedanke im Vordergrund, nämlich: miteinander zu musizieren, gemeinsam ein Werk der Musikliteratur zu erarbeiten und es vor Publikum zur Aufführung zu bringen.
Neben Motivation und Anregung, die der Wettbewerb vermittelt, stellt „Jugend musiziert“ weitere Förderungen und Stipendien bereit. Das können auch Projekte des Deutschen Musikrates und der Landesmusikräte sein, beispielsweise das Bundesjugendorchester, die Landesjugendorchester oder Kammermusikkurse.
Auch wenn es eigentlich ein „Amateur-Wettbewerb“ ist, sollte man das Wort „Amateur“ nicht so ernst nehmen, denn auch in Saarbrücken waren wieder herausragende musikalische Vorträge zu hören und zu sehen.
Eine Reise nach Saarbrücke über die Pfingsttage war ein sehenswerter Ausflug, denn „Jugend musiziert“ und seine Partner des 45. Bundeswettbewerbs luden ein zu drei Sonderkonzerten, vier Preisträgerkonzerten und einem Abschlusskonzert, in denen sich die aktuellen 1. Bundespreisträgerinnen und –preisträger 2008 mit Ausschnitten aus ihrem Vorspielprogramm vorstellten.
Katharina Sensen, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium