Arztbesuch statt Magersucht – „Du bist nicht dick“

Laura* ist 14 Jahre alt. Ihre Mutter macht andauernd fettarmes Essen und Diäten. Dies ging Laura am Anfang ganz schön auf die Nerven. Doch heute schaut sie in den Spiegel. Ist sie wirklich zu dick, so wie ihre Freundin es vor einem Jahr mal gesagt hat, oder ist sie auf so einem Trip wie ihre Mutter? Sie möchte sich Gewissheit verschaffen und vereinbart einen Arzttermin.

So wie Laura geht es vielen Jugendlichen. Bereits jede dritte Schülerin (zwischen 12 und 20 Jahren) leidet an Frühformen von Essstörungen, bei 14 Prozent dieser Altersgruppe besteht bereits ein sehr großes Risiko für die Entwicklung einer Magersucht. Zudem wollen fast 90 Prozent aller Jugendliche abnehmen, weil sie sich für zu fett halten.

Magersüchtige erkennt man daran, dass sie weniger essen und auf „fettige Nahrungsmittel“ verzichten. Auch selbstausgelöste Brechreize, Schwindelgefühl und und Ohnmachtsanfälle sind ein Symptom.

Lauras Arzt beruhigt sie, und es stellt sich heraus, dass sie normalgewichtig ist. Laura ist ein gutes Beispiel, aber kaum ein gefährdeter Magersüchtiger geht zum Arzt. Und die Familie ist meist Auslöser für Magersucht.

(*Name geändert)

Lisa Neuenhaus, Kempen, Erich-Kästner Realschule