Zum Thema „Segelflugsport in Kalkar-Bylerward“ haben wir zwei Mitglieder der Bürgerinitiative befragt, die sich gegen den Bau des Segel- und Motorflugplatzes einsetzt: Paul Reuvers und Elke Pekel. Beide wären von den Folgen betroffen.
Eine der Ursachen des Streits: Der Vorsitzende des Wissler Segelflugvereins, Gerd Plorin, kaufte ca. 70 Hektar Land in Bylerward, um den Wissler und Emmericher Flugplatz zusammenzulegen. Paul Reuvers erklärt sichtlich verärgert: „Ursprünglich wollten einige Landwirte, die Vorkaufsrecht haben, die Fläche für 4 Euro pro Quadratmeter kaufen. Jedoch willigte der Landschaftsverband, der von öffentlichen Geldern finanziert wird, ein, dass Gerd Plorin das Land für 2,09 Euro je Quadratmeter kaufen durfte. Das bedeutet, dass etwa 15 Millionen Euro öffentliche Gelder verschwendet wurden.“
Der Motorflugsport würde zwar noch mehr Mitglieder anlocken. Jedoch würden dadurch die umliegenden Dörfer Wissel und Grieth durch Lärm belästigt. Viele Anwohner befürchten jetzt schon, dass der Lärm der Motorflugzeuge sie beim sonntäglichen Kaffeklatsch stören wird. Zusätzlich würden viele Wild- und Nutztiere gestört werden, so dass sie sich durch Panikreaktionen Verletzungen zuziehen könnten. Außerdem könnten Konflikte durch das Zusammentreffen von landwirtschaftlichem und Publikumsverkehr auftreten.
Elke Pekel vertritt die Meinung, dass dieses ruhige Weidegebiet mit seinen Hecken, Deichen und Gräben zur niederrheinischen Kultur gehöre. Besonders die Landwirte sollten sich dafür einsetzen, dass dieses „wertvolle Land“ erhalten bleibe, damit Fahrradfahrer die schöne niederrheinische Landschaft genießen könnten. Ein unter Denkmalschutz stehender Deich wurde bereits umgepflügt, Gräben sollen zugekippt werden, Bäume und Hecken, die Schutz und Nistplätze für Vögel bieten, umgerodet werden. Dies macht Elke Pekel und Paul Reuvers zwar wütend, jedoch spornt sie diese Wut nur noch mehr an, sich tatkräftig gegen die Überlegung, den Flächennutzungsplan zu ändern, einzusetzen.
Die Bürgerinitiative hat es geschafft, mit Hilfe der CDU, den Grünen und der FBK (freie Bürger Kalkar), eine Änderung des Flächennutzungsplanes zu Gunsten des Flugplatzes zu verhindern. Elke Pekel und Paul Reuvers werden sich weiterhin mit großem Einsatz gegen den Bau des Segel- und Motorflugplatzes in Kalkar-Bylerward engagieren.
Mira Kusenberg, Judith Reuvers und Charlotte Pekel, Kalkar, Städt. Gymnasium Kalkar