Donnerstag. Pünktlich um 18.45 treffen wir Denis Schatilow, Nachwuchsathlet des LN Nütterden, auf dem Trainigsgelände in Kalkar. Noch etwas aus der Puste und verschwitzt grüßt er uns. Denis ist Leistungssportler und geht in die achte Klasse des Jan-Joest-Gymnasiums der Stadt.
Mit sechs Jahren fing er an, Volleyball zu spielen, ab 2006 spezialisierte er sich dann fürs Laufen. Speziell die 1000 Meter, 3000 und 5000 Meter sind seine Stärke. Das beweisen die mehrfachen Kreistitel und seine fünf Nordrheintitel. „Ich habe mich immer schon für die Leichtathletik interessiert. Wenn ich mir Europa-,Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele angucke, dann denke ich mir, das kannst du auch schaffen.“
Auf dem Niveau, auf dem er sich mittlerweile befindet, ist es schwer, Freunde, Sport und Schule unter einen Hut zu bekommen. Mit einem Lächeln beschreibt er, dass dies Tag für Tag eine „Mini-Herausforderung“ für ihn ist. Trotz allem klappt es, auch wenn es manchmal richtig stressig ist. „Viermal in der Woche trainieren, sich mit Freunde treffen und sich um die Schule kümmern. Das ist mein Wochenablauf mit ab und zu einem Tag frei.“
Die richtige Ausrüstung spielt ebenfalls eine große Rolle – auch wenn es manchmal teuer wird. „Meine Eltern unterstützen mich zum Glück voll und ganz“, sagt Denis dankend. „Laufschuhe, Spikes, Startgeld, da ist man leicht im dreistelligen Bereich“, sagt Denis. Mehr als 170 Euro gibt er aber nicht in einem Halbjahr aus. „Wichtig ist allerdings das, was ich kostenlos angeboten bekomme. Nicht materiell, sondern in Form von Stützpunkttrainings mit dem Landestrainer, Laktattests und kostenlose Nutzung der LA-Hallen im Leichtathletik Verband Nordrhein (LVN) . Das alles macht der LVN für mich als Kaderathlet möglich.“
Geld verdienen, so sagt er, kann er noch lange nicht, das findet er schade an der Leichtathletik, jedoch stört ihn das nicht. Wir wollen wissen, ob er schon mal an Doping gedacht habe und ob er überhaupt kontrolliert werde. Auf die Frage antwortet er lächelnd: „Doping ist genauso tabu wie Alkohol. Abgesehen davon, wüsste ich nicht einmal, woher ich Dopingsubstanzen bekommen könnte. Kontrolliert werden könnte ich im Rahmen von Meisterschaften theoretisch schon, dies ist aber noch nicht passiert.“ Lächelnd fügt er hinzu, dass er fest davon überzeugt ist, dass seine Freunde in der LA nicht dopen.
„Was ist so faszinierend, wieso gerade Laufen ?“, fragen wir ihn. In Bruchteilen von Sekunden antwortet er: „Laufen ist meine Droge!“ Wenn Denis anfängt zu laufen, will er nicht mehr aufhören. Hinter der Zeit her zu sein, Top-Resultate abliefern wollen, einfach abschalten, laufen. Laufen ist für ihn ein Ausgleich vom Alltag. „Ich jage meine Bestzeiten gerne“, sagt er laut lachend. Am meisten gefällt ihm die Herausforderung. Und die enorm knappen Resultate bei Wettkämpfen spornen ihn immer wieder an.
Wir wünschen Denis für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg für seine weitere sportliche Laufbahn.
Steffen Montag, Denis Schatilow, Eike Minkus, Jens T-U, Kalkar, Städt. Gymnasium Kalkar