Leistungssport in Pandemie-Zeiten: Was junge Reiter besonders vermissen

Von Caroline Pawluk, Klasse 9, International School of Düsseldorf, Düsseldorf

Der Reitsport leidet jetzt schon seit über einem Jahr unter den Corona-Bedingungen. Ab sofort dürfen nur noch professionelle Reiter und Kadermitglieder an Turnieren teilnehmen. Für die Amateure bleibt es weiterhin ein Rätsel, wann sie auf ihren Pferden wieder bei Turnieren an den Start gehen.

Der Reitsport hatte seit Pandemiebeginn viele offene Fragen. Die neuen Regelungen, publiziert von der FN, bringen nun mehr Klarheit. Die FN hat beschlossen, dass das Einzeltraining weiterhin auf Außenplätzen stattfinden darf. Der Reiter selber müsse keinen Mundschutz tragen. Ob für Trainer eine Maskenpflicht gilt, wurde allerdings nicht klar ausgesagt.

Turniere dürfen nur noch mit Profis und Kadermitgliedern stattfinden. Leider gibt es von solchen Turnieren nur wenige, da ein Turnier immer mit einem großen Aufwand verbunden ist und momentan die Zuschauer gezwungenermaßen ausbleiben. Auf Turnieren wird darum gebeten, in den Ställen den Sicherheitsabstand einzuhalten und immer Mundschutz zu tragen. Ein paar Turniere bitten die Teilnehmer, sich vor der Anreise testen zu lassen und nur eine Begleitperson mitzunehmen. Diese Regelung wird allerdings häufig missachtet wird, weil es an strenger Überprüfung fehlt.

Besonders für die jugendlichen Reiter war es schwer, ohne Turniere und nur mit Einzeltraining auszukommen. Einige berichten sogar schon, dass sie den innerlichen Stress vermissen, den sie vor großen Turnieren verspüren. Turniere waren ein sehr großes Teil in der Welt von jungen Reitern– ein Ort zum sozialisieren. Dort trifft man oftmals auf alte Freunden, hängt gemeinsam beim Kiosk ab oder guckt sich die Prüfungen anderer Reiter an. Es ist schwer für die Leistungssportler zu begreifen, dass sie zunächst bis Ende März bei keinem Turnier mehr reiten dürfen. Mit dem Herpes-Ausbruch in der spanischen Stadt Valencia sind nun sogar weitere Turniere wegen der Gefahr einer Erkrankung von Sportpferden abgesagt.

Auch Trainer befinden sich in einer ungewohnten Situation. Sie können nur Einzeltraining geben und haben dadurch oftmals verlängerte Arbeitsstunden. Besonders bei kalten Temperaturen ist es eine Herausforderung draußen zu trainieren. Die Pferde werden störrisch und wir Reiter frieren uns die Finger- und Zehenspitzen ab. Wenn die Plätze nass oder gefroren sind, muss das Training deshalb leider für viele Reiter ausfallen.

Die Pandemie-Zeit war aber abgesehen von vielen negativen Aspekten eine tolle Möglichkeit, eine noch engere Bindung zu unseren Pferden aufzubauen und sie besser kennenzulernen. Trotzdem vermissen wir Reiter die Turnieratmosphäre und den ganzen Jubel. Deshalb träumen wir schon davon, im Sommer tolle Erfolge miteinander zu teilen und zu erleben.