Als ich durch die Zeitung stöberte, fiel mir ein Artikel auf. „Thriller über Nazi-Expedition zum Amazonas“ hieß der Artikel. An sich interessierte der Artikel mich nicht. Doch über die Gedankengänge, was ich über diese Zeit weiß, erinnerte ich mich an die Opferzahl. 80 Millionen Menschen.
80 Millionen Menschen gaben ihr Leben hin für den Wahnsinn eines Mannes. Hitler. Er nutzte die Notlage der Deutschen für seine machthungrige Gier aus und ließ einen Krieg losbrechen, der die ganze Welt, für sechs gepeinigte Jahre, in einen einzigen Fleischwolf verwandelt, der Zerstörung, Ächtung und Leid mit sich brachte.
Köln und viele andere Städte wurden teilweise oder sogar komplett zerbombt. Scharenweise trauerten die Witwen und die Waisen beteten wegen ihrer Not. Sie beteten um Erlösung und Wiederkehr dutzender zerstörter Städte, Ächtung von Religionen und 80 Millionen tote Menschen und für die vielen mehr, die hungerten, kein Dach über den Kopf hatten und verstümmelt waren.
Und heute, rund 70 Jahre später, wird sich in Filmen, Serien und bei etlichen anderen Anlässen über Hitler und den Nationalsozialismus lustig gemacht. Trauern tun nur wenige. An die Stelle von Leid ist Frohsinn gerückt, widersprüchlich, aber wahr. Der Respekt vor so etwas ist schon lange gewichen.
Ich schreibe dies in Ehrfurcht, und manche werden es in Ehrfurcht lesen, aber in zwei Wochen sitze ich ohnehin vor meinen DVD-Player und gucke mir ohne Scham den „Wixxer“ oder andere Hitler nachäffende Filme und Serien an, und so mancher wird wieder Hitler nachäffen.
Nicolas Dehnert, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen