Die Zwillinge Jürgen und Heinz-Otto Fritzsche fahren auf dem Nürburgring mit einem orangenen Opel Astra OPC vom Bad Münstereifelschen Rennteam Kissling Motorsport in dem VLN-Langstrecken-Pokal der Klasse SP3T für Fahrzeuge mit bis zu zwei Litern Hubraum und Turbolader. Jedes Rennwochenende finden sich bis zu 200 Fahrzeuge mit vielen Rennteams in der Boxengasse zusammen.
Im Rennen gibt es viele verschiedene Rennklassen wie die eben genannte Klasse SP3T, in der noch zwei weitere Fahrzeuge des Kissling Motorsport-Teams um den Sieg kämpfen. Bei einem Treffen befragte ich die beiden Rennfahrer nach ihren Erfahrungen, Erfolgen und Anfängen auf und neben der Rennstrecke der Eifel.
Wie kamt ihr zum Motorsport? Die ganze Geschichte begann 1976 auf der Konfirmation einer Cousine. Neben der Feier fand ein Autoslalomrennen auf einem Parkplatz statt. Aus Langeweile entschlossen sich die beiden mit ihren Straßenwagen an dem kleinen Rennen teilzunehmen. Die beiden hatten damals gerade ihren Führerschein und gewannen direkt beim ersten Mal den ersten und zweiten Platz. So fing die ganze Motorsport Geschichte an. Ansonsten, so erklärte mir Jürgen Fritzsche, wären die beiden nie zum Rennsport gekommen.
In diesem Jahr sind die beiden 52 Veranstaltungen gefahren, wobei die beiden insgesamt zwischen elf und 14 Klassensiege gefahren sind.
Wie verlief eure Karriere im Motorsport? Jürgen Fritzsche: „Uns ist wirklich ein sehr guter Start in unsere Karriere gelungen.“ Anfangs fielen ihnen die Siege leichter als erwartet. Manche jetzigen Formel 1-Fahrer hatten einen schwierigeren Start als die beiden.
Was waren eure größten Erfolge? Jürgen Fritzsches größten Erfolge waren einmal ein Sechs Stunden-Rennen im Europaschaftslauf, in dem er bester Deutscher war und auf Gesamtrang sieben kam. 1984 bekam er eine Anfrage in der DTM als Werksfahrer bei Opel, die er aber aufgrund seines privaten Lebens, das er beibehalten wollte, ablehnte. Er erzählte mir, dass er jetzt immer noch froh ist, dass er diese Entscheidung so getroffen hat. Heinz-Otto Fritzsches größten Erfolge feierte er in der Bergmeisterschaft mit einigen Gesamtsiegen. Auch er bekam Anfragen bei verschiedenen Teams, die er allerdings auch ablehnte.
Was sagt eure Familie zu eurem zeitaufwändigem Hobby? In den Anfängen waren die Eltern gar nicht einverstanden. Erst nach einiger Zeit unterstützten die Eltern voll und ganz die beiden in ihrem Sport. Heute sind es ihre Frauen, die sie jedes Rennen unterstützen und ihnen zur Seite stehen. „Es ist schön wenn man immer jemanden dabei hat.“
Was könnt ihr jungen Leuten für Tipps geben, die auch gerne im Rennsport Erfolg haben wollen (wie sieht der perfekte Start in eine gute Karriere aus)?
Ein sehr früher Anfang mit fünf bis sechs Jahren im Go-Kart-Sport wie zum Beispiel die heutigen Formel 1-Fahrer. Natürlich steckt auch immer das Geld von den Eltern mit drin, die den Sport finanzieren müssen.
Marvin Streppel, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen