Fünf Tage in einer Wohngruppe – Nur am Wochenende zu Hause

In der Fünftagesgruppe werden Kinder und Jugendliche mit schulischen sowie elterlichen Problemen durch Pädagogen und Erzieher unterstützt. Es wird dort immer mit den Eltern und Kindern zusammen gearbeitet, das ist Voraussetzung.

Auch wenn jeder dort andere Probleme hat, müssen sich alle an die gleichen Regeln halten. Wenn sich einer nicht dran hält, muss er früher ins Bett. Auch im Haushalt helfen alle mit. Auf einem Plan sind alle Aufgaben geschrieben, und die Namen werden wöchentlich einen weiter geschoben.

Jeder der acht Bewohner hat ein eigenes Zimmer, wohin er sich jederzeit zurückziehen kann. Mit Freunden können sich die Kinder und Jugendlichen treffen, sie müssen das nur kurz mit den Betreuern absprechen. Auch mal alleine in die Stadt gehen ist kein Problem, da allerdings dürfen die Jüngeren höchstens zwei Stunden weg und die Älteren höchstens drei Stunden.

Einem von uns hat es sehr interessiert, wie es dort mit Handys abläuft, und uns wurde gesagt: „Handys dürfen wir ab zwölf Jahren hier benutzen. Mittags nach den Hausaufgaben bekommen wir es und zur Bettgehzeit müssen wir es wieder abgeben.“ Bezahlt wird die Wohngruppe vom Jugendamt und dem Staat. Jedes Kind kostet pro Tag circa 120 Euro.

Jeden Freitagnachmittag werden die Bewohner von den Eltern abgeholt und bleiben bis sonntags Nachmittag zu Hause. „Das Ziel dieser Fünftagesgruppe ist, dass die Kinder nach zwei bis drei Jahren wieder komplett nach Hause können. In den meisten Fällen klappt es, aber leider nicht in allen“, erzählte uns eine Betreuerin.

Eine von uns war so fasziniert von der Wohngruppe, dass sie überlegt, dort ihr Praktikum zu machen und später auch in einer Wohngruppe zu arbeiten.

Wir finden es gut, dass es solche Einrichtungen gibt, damit Eltern und Kindern zumindest in der Woche Abstand voneinander haben, aber trotzdem gemeinsam die Probleme lösen können.

Kim Sander, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen