Was würden die Menschen verändern, wenn sie Bundeskanzler/-in, Schulminister/-in oder Wirtschaftsminister/-in wären? Mit dieser Frage hat sich Schülerreporter Daniel Zimmermann beschäftigt.
„Jede Nacht um halb eins, wenn das Fernsehen rauscht
Leg ich mich auf’s Bett und mal mir aus
Wie es wäre, wenn ich nicht der wäre, der ich bin
Sondern Kanzler, Kaiser; König oder Königin“….
(aus „König von Deutschland“ von Rio Reiser, 1994)
Dieser satirisch überzogene Songtext von Rio Reiser beinhaltet Phantasien über das, was er machen würde, wenn er König wäre. Diese Träume von Luxus, Reichtum, Spaß und persönlicher Freiheit sollen mit ihrer Ironie die Menschen zum Nachdenken anregen, über das, was sie tun würden, wenn sie König von Deutschland wären.
Hier die Aussagen aus meiner aktuellen Umfrage:
Was wünschen sich die Menschen 2009?
Die Personen, die ich befragt habe, haben sich zu unterschiedlichen Themen geäußert, die sie verbessern oder verändern würden. Einer davon ist der Sozialwissenschaftslehrer Guedo Wandrey (50), der an der Wilhelmine-Fliedner Realschule in Hilden tätig ist. Sein Anliegen wäre: An allen Schulen die Klassen zu verkleinern und mehr Praxis in den Unterricht einzubauen. Dadurch wäre ein besseres Lernen gewährleistet. Der Lehrer hätte dann mehr Zeit für den einzelnen Schüler, und eine bessere Wissensvermittlung wäre möglich. Durch einen höheren Praxisanteil würden Schüler/-innen intensiver auf Ausbildung und Studium vorbereitet. Durch diese Maßnahmen würde unser Schulsystem leistungsfähiger und international wieder konkurrenzfähig.
Für die Fliedner-Schülerin Sophie Brumberg (14) ist es sehr wichtig, dass Tiere in unserer Gesellschaft artgerecht gehalten werden. Die Realität sieht leider oft anders aus, einige Tiere werden von ihren Besitzern ausgesetzt, gequält oder nicht richtig gehalten und erkranken dadurch. Um diese Missstände zu beheben, ist Sophie Brumberg der Meinung: „Die Tierheime sollten so viel Geld vom Staat erhalten, dass sie beispielsweise ihre Gebäude sanieren können und zusätzlich die Möglichkeit haben, neue Gebäude und Außengehege zu errichten. Damit schaffen sie die Voraussetzung für eine artgerechte Haltung der Tiere.“
Bedingt durch die Finanzkrise und den erneuten Anstieg der Arbeitslosen auf mehr als vier Millionen äußerte sich die Teamassistentin Petra Zimmermann (48): „Wenn ich Kanzlerin von Deutschland wäre, würde ich die Arbeit, die es in unserer Gesellschaft gibt, gerechter verteilen. Jeder sollte eine Arbeit haben, die seinen Fähigkeiten entspricht – dadurch fühlt sich jeder Mensch wertvoll und wichtig für unsere Gesellschaft und hat die Chance, sein eigenes Geld zu verdienen. Ein neues Modell für die Verteilung der Arbeit könnte zum Beispiel so gestaltet sein, dass alle arbeitsfähigen Personen nur noch rund 25-30 Std. pro Woche arbeiten.“
Das ist nur eine Auswahl an gesellschaftlichen Themen, die die Befragten verändern würden, wenn sie politische oder wirtschaftliche Macht hätten.
Daniel Zimmermann, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule