Wer sorgt dafür, dass immer genug Lebensmittel zur Verfügung stehen? Es sind insgesamt etwa 45 ehrenamtliche Helfer, oftmals selbst Hartz-IV-Empfänger, die sich für diese wichtige Aufgabe engagieren. Die Hildener Tafel ist eine Hilfsorganisation, die dafür sorgt, dass Menschen, die nur ein geringes Einkommen haben, sich günstig mit Lebensmitteln versorgen können
Robert Ebel (66), Organisator der Hildener Tafel, sagt hierzu: „Man merkt, dass man helfen kann. Es macht Spaß, und das Leben hat wieder einen Sinn.“
Die Lebensmittel werden von den Helfern immer zu zweit mit einem „Dienstwagen“ abgeholt; u.a. von REWE-Märkten und der Schnellimbiss-Kette Subway.
Immer donnerstags zwischen 10 und 13 Uhr kommen dann ca. 220 bis 230 Personen mit einem so genannten Tafelausweis zum Hildener Jugendheim von St. Jakobus. Dort sind Lebensmittel aller Art im Angebot: Fleisch, Milchprodukte, Brot, Eier aber auch Chips oder Gummibärchen. Mit dem Tafelausweis – den jeder bekommen kann, der Hartz-IV-Empfänger ist – bekommen die Kunden der Hildener Tafel Lebensmittel ausgehändigt und bezahlen immer zwei Euro.
Für die Menschen, die zur Hildener Tafel gehen müssen, ist der erste Besuch der schwerste und kostet vielen eine große Überwindung. Viele Menschen haben Hemmungen, sich als bedürftige Personen anerkennen zu lassen und den Tafelausweis zu beantragen. Dazu sagt Robert Ebel: „Wir behandeln unsere Besucher nicht wie Zahlen oder Nummern, sondern wie ganz normale Kunden.“ Doch die Kunden der Hildener Tafel werden sehr oft von Mitmenschen beschimpft und ausgelacht. Deshalb wollen viele nicht, dass ihr Name in der Zeitung erscheint. „Wir können unsere Kinder und Enkelkinder doch dafür nicht bluten lassen, dass wir zu Tafel gehen. Ich habe Angst davor, das sie gemobbt werden“, sagt Maria S. (45), und Karin K (51) ergänzt: „Wir werden oft als asoziale Menschen behandelt, dabei kann ich doch nichts dafür, dass ich Hartz-IV-Empfänger bin.“
Die meisten Personen, die zur Tafel gehen müssen, sind bemüht, neue Arbeit zu finden, um ihre persönliche Situation zu verbessern. Das Geld, das bei dem Warenverkauf dieser Hildener Einrichtung eingenommen wird, und die zusätzlichen Geldspenden sind notwendig, um den Bestand der Hildener Tafel zu sichern. Nach eigenen Angaben fallen Kosten an, um die Transportfahrzeuge und den Unterhalt der Kühlhäuser zu finanzieren. Gespendet werden jährlich ca. 15.000 Euro, doch über zusätzliche Zahlungseingänge würden sich die Helferinnen und Helfer der Tafel sehr freuen.
Spendenkonto 34 311 001, BLZ 334 500 00
INFO:
Wann? Donnerstag von zehn bis 13 Uhr
Wo? Pfarrheim von St.Jakobus, Hilden
Leitung: Robert Ebel
Telefon: 02103/2019-5
Tobias Luley, Sowi -Kurs 8 Wa, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule