Schönheits-OP bei Jugendlichen – Wenn die Nase schief sitzt

Viele junge Menschen sind mit ihrem Aussehen nicht zufrieden, denken sogar über eine Schönheitsoperation nach. Die RP-Schülerreporterin Nina Ludwig hat sich dazu umgehört.

Viele Menschen haben ein großes Problem mit ihrem Aussehen. Das Schlimme ist, dass sich immer mehr junge Menschen einer Schönheitsoperation unterziehen wollen. Doch die meisten denken nicht an das Risiko und die Spätfolgen, die es geben kann. Ich habe mich an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule Hilden umgehört: Von zehn befragten Schülerinnen und Schülern im Alter von 14 bis 16 Jahren sind sechs nicht zufrieden mit ihrem Aussehen. Alle äußern den Wunsch, dass sie gerne etwas an sich verändern würden. Zum Beispiel Sarah (14):“Ich bin mit meinen Ohren nicht zufrieden.“

Wie viel Geld sie für eine Schönheits-OP ausgeben würden, wissen sie alle schon: zwischen 2000 und 10000 Euro.

Bei der Barmer-Krankenkasse habe ich vom Leiter der Geschäftsstelle Haan, Herrn Dick, erfahren: „In seltenen Fällen wird Geld zu einer solchen OP von der gesetzlichen Krankenkasse dazu gezahlt. Doch das Verfahren dauert lange und ist nicht gerade unkompliziert.“ Es wird nämlich nur dazu gezahlt, wenn man körperliche oder psychische Probleme hat, wie zum Beispiel eine zu große Oberweite und dadurch bedingt starke Rückenschmerzen.

Die befragten Mädchen der Fliedner-Realschule haben fast alle ein „Schönheitsideal“. Oft genannt werden Gisele Bündchen und Heidi Klum.

Aber – und das betonen alle befragten Mädchen – jede würde die OP nur für sich selbst machen und nicht für Freunde oder für den Freund.

Natürlich wollte ich auch wissen, wie die Eltern so darüber denken, und alle waren sich einig: Nur bei schlimmen körperlichen oder psychischen Problemen oder bei einem Unfall würden sie es erlauben und eine Schönheits-OP unterstützen. Doch wenn es ihren Kinder nur darum ginge, so auszusehen wie ein Star, würden es die befragten Eltern niemals erlauben. Eine Mutter bringt es auf den Punkt: „Der Körper des Kindes ist noch nicht ausgewachsen, und außerdem ist uns das Risiko zu hoch, dass etwas bei der OP passiert oder das Kind nicht mehr aus der Narkose aufwacht.“

Nina Ludwig, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule