Nur ein Mädchenthema ? – „Niemals ohne Kosmetik aus dem Haus“

Jugendliche im Nagelstudio, vor Kosmetikregalen und vor dem Unterricht noch mal schnell vor den Spiegel.

Ab der 7. Klasse trifft man nur noch selten Mädchen, die nicht das eine oder andere kosmetische Produkt benutzen.

Auch an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule Hilden werden von vielen Mädchen Beauty Zeitschriften für eine wichtigste Alltagslektüre gehalten und die neusten Trends werden konsequent verfolgt.

Somit kommt es auch dazu, dass der passende Lidschatten zum Top ebenso viel Priorität hat wie die tägliche Nahrungsaufnahme. Make-up dient auch allerdings oft dazu etwas zu verstecken, wie unreine Haut, die in der Schulzeit weit verbreitet ist oder auch das mangelnde Selbstbewusstsein.

Jedoch macht es auch Spaß mit den Mädels zusammen zu hocken und neue Dinge auszuprobieren. Man hat immer einen passenden Gesprächsstoff sei es über den lang anhaltenden Kajal oder den „glossysten“ Lipgloss.

Die Erfahrung, gemeinsam mit den Freunden einen Drogeriemarkt zu überfallen und die neusten Kosmetikartikel zu ergattern, ist für die meisten Mädchen sehr wertvoll.

Da die meisten kosmetischen Produkte teuer sind, übertrifft der Preis sogar schon mal das Taschengeld.

Doch trotz des hohen Preises kaufen Mädchen gut und gerne für ihre Schönheit ein. Manuela D., 15, Schülerin der WFS: „Mir ist mein Aussehen wichtig, vor allem die Meinung anderer, dann ist es auch egal wie teuer die Kosmetik ist.“

Die Eltern sehen es nicht allzu gerne, wenn ihre Töchter das ganze Taschengeld in ihre Schönheit investieren, anstatt durch Sparen das Bewusstsein zu zeigen mit Geld umgehen zu können. Viele Eltern haben sicher auch nicht viel Verständnis, wenn die Töchter mit mehr als drei Lagen Schminke aus dem Haus gehen.

Ina H., Elternteil einer WFS Schülerin „Meine Tochter sieht oft so aus als wäre sie in einen Farbkasten gefallen“.

Andere Eltern sehen die bunten Gesichter ihrer Kinder eher als Experimentierphase, was es eigentlich auch ist.

Genauso differenziert verteilt sind die Aussichten unter den Lehrern.

Viele finden es unpassend mit „solch einer Kriegsbemalung“ so ein Lehrer der Wilhelmine-Fliedner-Realschule, in den Unterricht zu kommen und anderen wiederum ist es völlig egal, wie z.B. Fr. Knittel Deutschlehrerin an gleichen Schule „Ich achte nicht auf das Aussehen, da dies nichts mit ihren Leistungen zu tun hat, also beurteile ich alle meine Schüler gleich“.

Das wichtigste ist jedoch was die Jungs davon halten, denn zum größten Teil ist der ganze Aufwand ja genau für diese gedacht.

Die Jungs die aus einem Elternhaus kommen, wo das übereifrige Schminken nicht üblich ist, bevorzugen die Natürlichkeit eines Mädchens. Andere, die das von ihren älteren Schwestern gewöhnt sind, finden das auch bei anderen Mädels gut. Am Ende zählt nur, wie sich jeder selbst wohl fühlt, unabhängig von der Meinung der Anderen.

Laura Thännes, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule