„Die Schule war vor 40, 45 Jahren schon anders als heute“, so die Meinung von Ferdi Hens (58), Hausmeister der Wilhelmine-Flieder-Realschule. „Jeden Morgen wurde zum Anfang ein Gebet gesprochen. Es gab auch noch Schläge mit dem Rohrstock und dem Handrücken, und wenn man sich nicht benehmen konnte, wurde man auch schon mal an den Ohren von Stuhl gezogen.“
Die Lehrkräfte von Ferdi Hens waren zum größten Teil Witwen, da die Ehemänner so gut wie alle im Zweiten Weltkrieg gefallen waren. Es gab damals auch die Volksschule, diese besuchten eigentlich alle. Sie ist mit der heutigen Gesamtschule zu vergleichen. Die Schulpflicht wurde bis einschließlich dem 8. Schuljahr eingehalten, und danach gingen die meisten Jugendlichen in die Lehre und begannen „ihr richtiges Leben“.
Uraula Hesse (61), Lehrerin an der Fliedner-Realschule, berichtet von anderen Erfahrungen. Sie besuchte nach der 4. Klasse der Volksschule ein neusprachliches Gymnasium und machte dort ihr Abitur. Bis zum 10. Schuljahr befanden sich bei ihr nur Mädchen in der Klasse. „Ich bin gerne zur Schule gegangen und wollte eigentlich zur jeder Zeit in der Schule sein“, erzählt sie sehr stolz. Es gebe nichts an der alten Schule auszusetzen: „Sie war nicht schlechter, wohl aber anders als heute.“
Pasquale Burt, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule