Immer wieder hört man es in den Nachrichten oder liest es in den Zeitungen: „Haustier wegen Urlaub ausgesetzt.“ Diese Zeilen liest man besonders in der Ferienzeit häufig. Die Familien wollen in den Urlaub fahren aber finden keinen Ort, um das Haustier unterzubringen. Also fahren sie in den Wald oder auf den Autobahnrastplatz und setzen das arme Tier einfach aus. An Raststätten besteht das Glück, dass das Tier noch gefunden und mitgenommen wird, bevor es verhungert oder sonst irgendetwas mit ihm passiert.
Aber nicht nur dort werden Tiere ausgesetzt. Auch mitten in der Stadt: Unter einer Brücke wurde vor zwei Jahren ein kleiner Stafford-Rüde in einem Karton ausgesetzt gefunden. Aufmerksame Passanten fanden das Tier morgens in einem viel zu kleinem Karton am Wegrand. Sie brachten den Welpen in die nahe gelegene Tierarzt-Praxis, wo er dann mit allem versorgt wurde was er brauchte.
Aber danach wusste niemand, wohin mit ihm. Doch eine junge Tierarzt-Helferin, deren Lebensgefährte der 2. Vorsitzende der Tierfreunde Uedem e.V. ist, nahm den kleinen Racker zu sich nach Hause, wo sie ihn dann vermitteln wollte. Die Tierfreunde Uedem sind ein gemeinnütziger Verein, der Tiere aus Griechenland und Spanien nach Deutschland einfliegt, um die Tiere dort von der Straße zu holen und vor dem sicheren Tod zu retten. Aber auch aus der näheren Umgebung nehmen sie Fundtiere auf, die dann in privaten Pflegestellen ihr vorübergehendes zuhause finden, bis sie vermittelt werden. Regelmäßig kommen immer wieder Tiere in eine Pflegestelle, weil sie ausgesetzt worden sind oder von ihren Haltern abgegeben werden mussten.
Es gibt Hunde, Katzen, Hasen, Meerschweinchen, Schildkröten…,und alle suchen nur ein neues Heim, in dem sie sich wohl fühlen und Liebe und Geborgenheit finden.
Sich um ein Tier zu kümmern, ist viel Arbeit, die auch sehr zeitaufwendig ist, denn das Tier kann sich nicht wie wir einfach am Kühlschrank bedienen.
An den Tieren, die aus dem Tierheim kommen, kann man auch erkennen, ob man mit dessen Charakter übereinstimmt. Ein junges Tier spielt noch viel, während ein älteres ausgeglichener ist. Viele Tiere haben auch etwas Schlimmes im Leben erlebt, weshalb sie viel Zuwendung brauchen oder verängstigt sind. Die meisten Tiere aus dem Heim sind schon stubenrein.
Wenn man also noch ein neues Haustier sucht, sollte man sich lieber eines aus dem Tierheim nehmen, da diese Tiere Liebe suchen. Junge Tiere sind zwar süß, aber man muss auch bedenken, dass gerade diese die meiste Arbeit machen. Außerdem muss man sie erziehen, denn sie sollen stubenrein sein, keine Schuhe zerkauen und auch gehorsam sein.
Jenifer Jekel, Goch, Gymnasium der Stadt Goch