Die Deutsche Bahn bekam in Oestrich-Winkel eine neue Eisenbahnüberführung, da durch den vielen Verkehr auf der Bahnlinie die Schranken am Bahnübergang sehr lange und oft geschlossen waren.
Für verärgerte Autofahrer wurde eine neue Brücke neben dem vorhandenen Bahnübergang gebaut. Der Bau der Brücke musste so erfolgen, dass der Eisenbahnverkehr so gering wie möglich gestört wird. Dies kann man zum Beispiel mit dem Einsatz von Hilfsbrücken aus Stahl für den Eisenbahnbetrieb erreichen. Damit kann die Brücke unter den Hilfsbrücken gebaut werden, während der Eisenbahnbetrieb weiter läuft. In Oestrich-Winkel wurde aber eine andere Lösung gewählt die günstiger und schneller war.
Die neue Brücke wurde direkt neben den Bahndamm in einer sogenannten Herstellgrube gebaut. Die Herstellgrube wurde mit Stahlspundwänden eingefasst und dann bis acht Meter tief ausgehoben. In der Herstellgrube wurde die Betonbrücke komplett gebaut, während der Verkehr auf der Eisenbahnlinie weiter läuft.
Damit der Boden am Bahndamm ausgehoben und die Brücke eingeschoben werden kann, wurde eine 80-stündige Pause für den Zugverkehr gesucht. Für die Pause wurden die Osterfeiertage gewählt, da der Güterverkehr dann sehr gering ist und der Personenverkehr durch Busse übernommen werden kann.
Somit konnten die Bauarbeiten in den Osterfeiertagen beginnen. Als erstes wurden die Gleise auf dem Bahndamm abgebaut. Danach wurde der Bahndamm mit großen Baggern bis zur Unterkante der Brücke ausgehoben. Die interessanteste Arbeit war der Einschub der Betonbrücke in die endgültige Lage.
Die Betonbrücke ist 2000 Tonnen schwer, was ungefähr das Gewicht von 400 ausgewachsenen Elefanten ist. Damit man die Brücke schieben kann, ist eine Sonderkonstruktion erforderlich, bei der Stickstoff in gasförmigen Zustand unter die Pressen geleitet wird und die Brücke somit fast von allein gleitet. Nach dem Einschub wurde das restliche Loch wieder mit Erde verfüllt und die Gleise verlegt. Somit kann der Eisenbahnverkehr nur mit 80 Stundenunterbrechung wieder fahren.
Die Autofahrer müssen sich noch bis Ende des Jahres gedulden, da die neue Straße jetzt erst gebaut werden kann.
Paulin-Sophie Grimm, Geldern, Friedrich-Spee-Gymnasium