Die Stute „Vickie“ stupst uns von hinten an und möchte gekrault werden. Sie braucht täglich viel Liebe, da ihr Fohlen jeden Moment auf die Welt kommen könnte. Sie und 14 andere Pferde leben zusammen mit Schweinen, Gänsen, Ziegen, Schafen und Eseln auf einem gemeinsamen Hof im Solinger Wald.
Frau Blum, die Vorsitzende des Vereins, erzählt uns, dass sie Tiere liebe und so viel wie möglich helfen möchte. Dies wird ihr auch durch Spenden und Patenschaften ermöglicht. Allein ein Pferd muss durch 200 Euro im Monat finanziert werden. Gerne würden Frau Blum und ihre Helfer den Hof verschönern, doch leider reicht das Geld nicht. In erster Linie wollen sie, dass die Tiere gesund bleiben und genug Geld für Futter und Arztkosten vorhanden sind. Oft bekommen sie auch Tiere, die niemand mehr möchte, so Frau Blum. So wie der Hengst „Janosch“. Er kam in keinem guten Zustand in das Tierheim, nun wurde festgestellt, dass „Janosch“ unter Krebs leidet. Nun wird er bis zu seinem Lebensende im Tierheim bleiben, da es unverantwortlich wäre, ihn zu vermitteln.
Doch die meisten Pferde warten auf Besitzer, die ihnen ein nettes Zuhause bieten. Frau Blum möchte den Mensche nahe legen, die Augen offen zu halten. Sie sind gerne bereit, das Tier wieder aufzunehmen, wenn es nicht klappen sollte. Viel zu oft erleben sie, wie ein Tier nicht mehr zu retten ist und durch seinen schlechten Zustand leider verstirbt. Diese Momente machen die ehrenamtlichen Arbeiter sehr traurig.
Ein kleiner Wasserschaden ist entstanden, ein paar Tiere stehen in ihren Boxen wie die kleine „Maja“. Sie kam mit kaputten Beinen auf den Hof und steht nun wieder mitten im Leben. Auch in den Boxen ist es wegen des Regens leicht feucht, aber das macht den Tieren nichts aus. Eigentlich sollten die zwei Ponys „Janosch“ und „Maja“ mit den anderen Tieren draußen grasen, aber sie sind die „Weicheier der Herde“, scherzt Frau Blum. Die Tiere kommen abgemagert und oft krank nach Solingen, da die ehemaligen Besitzer es nicht schaffen, die Kosten für die Pflege der Tiere zu decken und sonst der Schlachter droht.
„2010 gründeten mein Mann und ich den Verein mit gerade mal zwei Pferden, doch es wurden immer mehr, so dass wir 2012 auf diesen Hof zogen und andere freiwillige Arbeiter suchten“, äußert sich Frau Blum. Jedem Tier könnte man durch eine Patenschaft helfen und ihm ein glückliches Leben zu ermöglichen, außerdem sind auf dem Hof auch privat Tiere zu finden – wie drei Esel, die nicht vermittelt werden. Wenn man an einem Tier Interesse hat, sollte man ihm öfters Besuche abstatten. Zusätzlich wird das zukünftige Zuhause noch von dem Verein kontrolliert und man sollte in Kontakt bleiben. Wenn diese Kriterien vollständig erfüllt sind, kann das glückliche Tier endlich in sein neues Zuhause.
Lena Kläsel, Leonie Schmeinta, 8a, Gymnasium Am Neandertal Erkrath