Die Sterbehilfe ist ein aktuelles Thema, das zurzeit heiß diskutiert wird. Es geht darum, ob das Sterben mit Hilfe einer Überdosis von Medikamenten auch in Deutschland erlaubt werden soll.
Dieses Sterben ist schon in mehreren Ländern, wie beispielsweise den Niederlanden und einigen Staaten der Vereinigten Staaten von Amerika, erlaubt. Bisher ist in Deutschland nur die Palliativmedizin erlaubt. Darunter versteht man, dass die Lebensqualität so hoch wie möglich erhalten werden soll, bevor der Patient stirbt. Diese Art von Medizin werde auch im Erkelenzer Hospiz praktiziert, berichtete mir die Palliativfachpflegekraft Marianne Rappe, die seit circa fünfeinhalb Jahren im Erkelenzer Hospiz arbeitet. Im Erkelenzer Hospiz werden unter anderem auch Wünsche erfüllt, wenn möglich, aber auch Klangmassagen durchgeführt, um die Bewohner zu entspannen, oder es werden einfach nur unterstützende Gespräche mit Bewohnern, aber auch mit ihren Angehörigen geführt, um sie zu beraten. Frau Rappe berichtete, dass man auch ohne Sterbehilfe friedlich einschlafen könne, dafür brauche man keine Sterbehilfe. Sie ist aber auch der Meinung, dass das Thema auf jeden Fall besprochen werden müsse.
Der Wunsch nach Hilfe, um das Leben zu beenden, sei noch nie bei einem Bewohner aus dem Erkelenzer Hospiz vorgekommen, soweit die Palliativfachpflegekraft wisse. Dadurch, dass der Wunsch, auf diesem Weg zu sterben, nicht sehr hoch sei, glaube sie nicht, dass sich ihre Arbeit im Hospiz, selbst wenn die Sterbehilfe in Deutschland erlaubt wäre, verändern würde. Sie denkt, dass die Schmerzmedizin in anderen Ländern, wo die Sterbehilfe erlaubt ist, einfach nicht so weit entwickelt sei wie beispielsweise in Deutschland.
Marianne Rappe kam in Kontakt mit der Arbeit im Hospiz, da sie merkte, dass sie unsicher im Umgang mit Sterbenden war. Daher beschloss sie, eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung zu machen und anschließend auch noch einen Palliativcarekurs mitzumachen. Dabei blieb sie dann auch. Denn sie findet, dass es zwar eine verantwortungsvolle Aufgabe sei, aber man auch Vieles von Sterbenden lernen könne. Jedoch solle man über das Thema Sterbehilfe und das Sterben allgemein reden, denn es sei ein wichtiges Thema. Es soll kein „Tabu“-Thema sein, denn es gehört einfach zum Leben dazu und es gibt immer Unterstützung.
Ob die Sterbehilfe in Deutschland eines Tages erlaubt werde oder nicht, müsse man sehen.
Rachel-Sophie Känigs, 8a, Cornelius-Burgh-Gymnasium Erkelenz